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Chronik

1978

Januar

1978 verlassen 12.117 Menschen die DDR in Richtung Bundesrepublik.

Großbritannien, Irland und Dänemark sind Vollmitglieder der EG.

Das DDR-Außenministerium schließt das Büro des Spiegels in Ost-Berlin. Der Journalist Ulrich Schwarz muss die DDR verlassen, weil Der Spiegel das regimekritische „Manifest der DDR-Opposition“ des Ost-Berliner Professors Hermann von Berg veröffentlichte.

Mehreren Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird die Einreise nach Ost-Berlin verweigert.

Februar

Das Ministerium für Volksbildung erlässt eine Direktive zur Einführung und Gestaltung des Wehrkundeunterrichts in den Klassen neun und zehn der allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschulen ab dem 1. September.

März

Treffen zwischen dem Vorstand der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR, Bischof Albrecht Schönherr, und Erich Honecker. Es werden wesentliche Elemente eines gemeinsamen Verhaltenskodexes besprochen. Dies führt unter anderem zur Einigung bei der Altersversorgung der Pfarrer, Erleichterungen für kirchliche Kindergärten und bei den monatlichen Sendezeiten in DDR-Rundfunk und Fernsehen.

Abschluss der Belgrader KSZE-Folgekonferenz mit einem Schlussdokument.

Nico Hübner, Wehrdiensttotalverweigerer, wird in Berlin festgenommen und am 7. Juli 1978 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Nach etwa einem Jahr wird er in den Westen entlassen.

Als erster westlicher Regierungschef trifft der österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky zum Staatsbesuch in der DDR ein.

April

Gründung des Komitees zur Verteidigung der zu Unrecht Verfolgten (VONS) in der Tschechoslowakei.

In Afghanistan kommt durch einen Militärputsch die kommunistische Demokratische Volkspartei unter M. N. Taraki an die Macht.

Mai

Besuch von Leonid Breschnew in der Bundesrepublik. Unterzeichnung eines Abkommens über die Weiterentwicklung der wirtschaftlichen und industriellen Zusammenarbeit.

Der 24-jährige Detlef Pump wird in Jena verhaftet, weil er seiner Einberufung zum Militärdienst in der NVA nicht nachkommt. Als Totalverweigerer wird er wenige Tage später durch das Militärgericht Erfurt zu zwei Jahren Haft verurteilt

Juni

Evangelische Bischöfe wenden sich in ihrem „Wort an die Gemeinden“, wie zuvor die Katholische Kirche gegen den Wehrkundeunterricht an den Schulen.

Rudolf Bahro wird wegen der Veröffentlichung seines Buchs „Die Alternative“ zu acht Jahren Haft verurteilt.

August

Sigmund Jähn startet mit der sowjetischen „Sojus 31“ und fliegt als erster Deutscher in den Weltraum.

September

Robert-Havemann-Gesellschaft/Peter Wensierski

An den Schulen der DDR wird der obligatorische Wehrkundeunterricht eingeführt.
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Eine offizielle DDR-Delegation unter Leitung von Gerald Götting (CDU) nimmt an der Amtseinführung von Papst Johannes Paul I. in Rom teil.

Der evangelische Pfarrer Rolf Günther verbrennt sich selbst in Falkenstein / Vogtland.

Oktober

Treffen von Vertretern der Charta 77 und Vertretern des KOR (Komitee zur Verteidigung der Arbeiter)an der tschechoslowakisch-polnischen Grenze. Zu Kontakten mit ungarischen Oppositionellen kommt es im Jahr darauf.

Die Volkskammer beschließt das neue „Gesetz über die Landesverteidigung der DDR“.

Kardinal Karol Wojtyla, Erzbischof von Krakow, wird zum Papst gewählt.

Dezember

Der europäische Rat vereinbart in Brüssel die Schaffung eines europäischen Währungssystems.

Einmarsch vietnamesischer Truppen in Kambodscha mit dem Ziel, das Pol-Pot-Regime der Roten Khmer zu stürzen und eine pro-vietnamesische Regierung zu installieren. Erst 1989 ziehen sich die Vietnamesen wieder aus Kambodscha zurück.


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