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Chronik

1967

Januar

In West-Berlin wird die „Kommune 1“ gegründet. Aus dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) entstanden, versteht sich die Kommune 1 als eine in das Alltagsleben umgesetzte Form der Außerparlamentarischen Opposition (APO).

1967 verlassen 19.573 Menschen die DDR in Richtung Bundesrepublik.

31. Mai

In West-Berlin empfangen über 1.000 Demonstranten Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger mit einem Pfeifkonzert. Sie protestieren damit gegen die Erhöhung der Studiengebühren und das Demonstrationsverbot in der Berliner Innenstadt.

63 Staaten, darunter die USA, die UdSSR und Großbritannien, unterzeichnen unter UN-Vermittlung den Vertrag über die friedliche Nutzung des Weltraums.

Februar

Die DDR führt eine eigene Staatsbürgerschaft ein.

April

Die Evangelischen Landeskirchen geben eine Erklärung zur Einheit der Evangelischen Kirche ab.

Hunderttausende gehen in den USA gegen den Vietnam-Krieg auf die Straße.

Beginn der Militärdiktatur in Griechenland, die bis 1974 herrschen wird.

Mai

Die Verteidigungsminister von 14 NATO-Mitgliedsstaaten legen neue Leitlinien für das strategische Konzept des Bündnisses bis 1972 fest.

Besuch des persischen Schahs Mohammad Resa Pahlawi und seiner Frau Farah Diba in der Bundesrepublik und in West-Berlin.

Juni

Erlass der MfS-Mobilmachungsdirektive 1/67, die unter anderem die Planung von Isolierungslagern für Regimegegner vorsieht.

In West-Berlin kommt es auf einer Demonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien zu schweren Ausschreitungen. Der Student Benno Ohnesorg wird von einem Polizisten erschossen.

Sechstagekrieg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn.

In Glasboro, USA, treffen sich der US-amerikanische Präsident Lyndon B. Johnson und der sowjetische Ministerpräsident Alexei N. Kossygin zu einem Gipfeltreffen. Schwerpunkte der Gespräche liegen auf den Kriegen im Nahen Osten und in Vietnam.

Juli

Bei den „Wahlen“ zur Volkskammer der DDR erlangen die Einheitslisten der Nationalen Front nach offiziellen Angaben 99,93 Prozent der abgegebenen Stimmen.

August

Einseitige Grenzmarkierung an der gesamten „Staatsgrenze/West“, die ersten Metallgitterzäune werden errichtet. Verurteilung von 37 „Fluchthelfern“. Beginn einer Prozesswelle.

Einführung der Fünf-Tage-Arbeitswoche, verbunden mit der Abschaffung christlicher Feiertage.

Oktober

Bei einem Gefecht mit bolivianischen Regierungstruppen stirbt der Guerrilla-Kämpfer Ernesto „Che“ Guevara Serna.

Zusammenschluss von 77 Entwicklungsländern zur „Gruppe 77“.

Auf dem Kurfürstendamm in West-Berlin demonstrieren mehr als 10.000 Menschen gegen den Krieg in Vietnam.

Anlässlich des 50. Jahrestags der russischen Oktoberrevolution findet in Ost-Berlin die bisher größte gemeinsame Truppenparade von DDR- und sowjetischem Militär statt.

Der bisher unbekannte Parteifunktionär Alexander Dubcek fordert den Rücktritt des Parteichefs Antonín Novotný. Das ist der Beginn eines erbitterten Führungsstreits, an dessen Ende sich Alexander Dubcek als Parteichef durchsetzt.

November

In West-Berlin geht die Polizei gegen rund 1.000 Demonstranten vor, die sich vor dem Kriminalgericht in Moabit versammelt haben. In dem Prozess wird Fritz Teufel, ein Mitglied der Kommune 1, wegen Landfriedensbruchs angeklagt.


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