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Chronik

1946

Januar

Die erste Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) wird in London eröffnet.

Der Alliierte Kontrollrat legt mit der Direktive Nr. 24 zur Entfernung von Nationalsozialisten und Personen, die den Bestrebungen der alliierten feindlich gegenüberstehen, gemeinsame Richtlinien für die Entnazifizierung (aus Ämtern und verantwortlichen Stellungen) in allen Besatzungszonen fest. Dennoch wird die Entnazifizierung in den Besatzungszonen mit unterschiedlicher Strenge durchgeführt.

Der Alliierte Kontrollrat legt mit der Direktive Nr. 24 zur Entfernung von Nationalsozialisten und Personen, die den Bestrebungen der alliierten feindlich gegenüberstehen, gemeinsame Richtlinien für die Entnazifizierung (aus Ämtern und verantwortlichen Stellungen) in allen Besatzungszonen fest. Dennoch wird die Entnazifizierung in den Besatzungszonen mit unterschiedlicher Strenge durchgeführt.

Im Pariser Abkommen einigen sich Vertreter von 18 Staaten über die Reparationsleistungen Deutschlands an die Siegermächte.

In der amerikanischen Besatzungszone finden die ersten freien deutschen Wahlen seit 1933 statt (Gemeinderatswahlen).

Februar

Ernst Lohmeyer (CDU), Rektor der Universität Greifswald, wird in der Nacht vor der Universitätswiedereröffnung von Sowjets verschleppt und am 19. September hingerichtet.

Mitglieder des Zentralen Jugendausschusses der sowjetischen Bestzungszone unterzeichnen den Gründungsaufruf der FDJ. Unter ihnen sind Theo Wichert, Erich Honecker, Emil Ampft und Manfred Klein.

März

Das „Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus“ in der amerikanischen Besatzungszone überträgt die Entnazifizierung deutschen Spruchkammern.

Winston Churchill spricht in einer Rede in Fulton, Missouri, erstmals von einem „Eisernen Vorhang“, der sich über den europäischen Kontinent gezogen habe.

Gründung der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in Berlin unter Vorsitz Erich Honeckers.

Die SPD-Mitglieder in den Berliner Westsektoren stimmen darüber ab, ob es zu einer Vereinigung mit der KPD kommen soll. Gegen die sofortige Vereinigung stimmen 82,2 Prozent.

April

Der Alliierte Kontrollrat erlaubt die Bildung von Betriebsräten in ganz Deutschland.

Beschluss über die Auflösung des Völkerbunds. Übertragung der Aufgaben an die UNO. Eröffnung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag.

Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).

Erstmals erscheint das Zentralorgan der SED, die Tageszeitung „Neues Deutschland“.

Mai

Georg Wrazidlo, Medizinstudent und Mitglied der CDU, initiiert gemeinsam mit 30 Kommilitonen einen öffentlichen Protest gegen die Sowjetisierungstendenzen an der Berliner Universität.

Der erste Nachkriegsparteitag der SPD der Westzonen findet statt. Kurt Schumacher wird zum Vorsitzenden gewählt.

Anerkennung von SED und SPD in allen vier Sektoren Berlins durch die Alliierte Kommandantur. In der Sowjetischen Besatzungszone bleibt die SPD verboten.

Juni

Beginn des Bürgerkriegs in Griechenland zwischen der linken Volksfront und konservativen und monarchistischen Kräften.

REGIERUNGonline

Erstmals tagt das Parlament der FDJ in Brandenburg an der Havel. Zu den proklamierten Zielen der FDJ gehört die Erziehung der Jugend zu „selbstständig denkenden und verantwortungsbewusst handelnden demokratischen Menschen“. Doch der Schein trügt. Quelle: REGIERUNGonline
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Volksentscheid in Sachsen über die entschädigungslose Enteignung der Großbetriebe von ehemaligen Nazis und Kriegsverbrechern. 77,6 Prozent der Teilnehmer stimmen dafür.

Juli

Die USA zünden auf dem Bikini-Atoll der Marshallinseln ihre erste Atombombe nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

September

Im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess werden die Urteile gefällt: zwölf der 24 Angeklagten werden zum Tode verurteilt. Am 16. Oktober 1946 werden die Urteile vollstreckt.

Oktober

Der Allgemeine Deutsche Nachrichtendienst (ADN) wird mit Zustimmung der Sowjetischen Militäradministration gegründet.

Jugoslawischer Bischof Aloisius Stepinac in einem von Papst-Protest begleiteten Schauprozess wegen Verschwörung zu Gefängnis und Zwangsarbeit verurteilt.

Erlass der Direktive Nr. 38 durch den Alliierten Kontrollrat über Verhaftung und Bestrafung von Kriegsverbrechern, Nationalsozialisten und Militaristen sowie die Internierung, Kontrolle und Überwachung von möglicherweise gefährlichen Deutschen. In der Folgezeit wird sie in der sowjetischen Besatzungszone vornehmlich zur strafrechtlichen Verfolgung von Regimegegnern missbraucht.

Erlass der Direktive Nr. 38 durch den Alliierten Kontrollrat zur Verhaftung und Bestrafung von Kriegsverbrechern, Nationalsozialisten und Militaristen sowie die Internierung, Kontrolle und Überwachung von möglicherweise gefährlichen Deutschen. In der Folgezeit wird sie in der sowjetischen Besatzungszone vornehmlich zur strafrechtlichen Verfolgung von Regimegegnern missbraucht.

Landtagswahlen in der Sowjetischen Besatzungszone: Die SED gewinnt 47,5 Prozent der Stimmen – die bürgerlichen Parteien (CDU und LDP) erhalten zusammen 49,1 Prozent. Letzte gemeinsame Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung in Groß-Berlin. Die SED gewinnt 19,8 Prozent der Stimmen, die SPD wird mit 48,7 Prozent Wahlsieger.

„Operation Osoawjachim“: Das Narodnyi Kommissariat Wnutrennich Djel (NKWD) und die Sowjetarmee treiben Tausende Wissenschaftler und Ingenieure aus der Sowjetischen Besatzungszone mit ihren Familien zusammen und transportieren sie in die Sowjetunion.

November

In den von der sowjetischen Militärregierung eingerichteten deutschen Speziallagern tritt eine Senkung der Verpflegung in Kraft, in deren Folge viele der Gefangenen verhungern.

Dezember

Sie sowjetische Regierung ordnet an, 27.000 arbeitsfähige Männer aus den deutschen Speziallagern nach Sibirien zu deportieren. Doch nicht einmal 5.000 Männer bestehen die großzügig ausgelegten Musterungskriterien.

Aufstellung einer Grenzpolizei in der sowjetischen Besatzungszone.

Amerikaner und Briten unterzeichnen ein Abkommen zur Fusion ihrer Besatzungszonen zur „Bizone“.

Beginn des bewaffneten Kampfes in Vietnam gegen die französische Kolonialmacht.


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