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Uwe Schwabe

Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Gruppe von etwa 15 Personen, die gemeinsam in einer Höhle posieren. Die Menschen sind in mehreren Reihen angeordnet. Sie tragen legere Kleidung, Jeansjacken, Pullover und Hosen. Umgeben sind sie von Felsformationen und Höhlenwänden. Die Beleuchtung erzeugt starke Kontraste zwischen Licht und Schatten auf den Steinoberflächen. In der unteren rechten Ecke des Bildes ist ein Schild zu sehen, das Baumannshöhle Rübeland i. Harz sowie eine Nummer zeigt.
Uwe Schwabe mit seiner Lehrklasse während eines Ausfluges in den Harz. Quelle: Privatbesitz
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Gruppe von mehreren Personen, die an einer Straßenecke stehen. Die Menschen tragen Mäntel, Jacken und längere Hosen.
Im Hintergrund sind mehrere Gebäude zu sehen, mit teilweise gestreifter Fassade und großen Fenstern. In Der Bildmitte ist ein Halten verboten Verkehrsschild mit einem Pfeil sichtbar. Im Vordergrund verläuft eine Straße mit Kopfsteinpflaster.
Uwe Schwabe (rechts) mit Freunden in Prag 1980. Quelle: Privatbesitz
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Gruppe von fünf jungen Männern in militärischen Uniformen, die vor einem Gebäude posieren. Sie tragen helle Uniformhemden, dunkle Hosen und Militärmützen mit Abzeichen. Die Männer stehen vor einem Gebäude mit einer Backsteinwand. Im Hintergrund ist eine weitere Person zu sehen, die zivile Kleidung trägt.
Uwe Schwabe (2. v. l.) 1983 während seiner Armeezeit. Quelle: Privatbesitz
Dieses Schwarzweißfoto zeigt einen jungen Mann, der direkt in die Kamera blickt. Er trägt ein helles Hemd und hat dunkles Haar. Im Hintergrund sind verschwommene Formen und Schatten zu erkennen.
Uwe Schwabe während seiner Armeezeit 1983. Quelle: Privatbesitz
Dieses Schwarzweißfoto zeigt einen Zugwaggon mit einer Tür und einem großen rechteckigen Fenstern. Im Inneren des Zuges sind zwei Menschen zu sehen, links steht ein junger Mann in der offenen Tür des Waggons, während rechts eine weitere Personen durch das Fenster sichtbar ist. Der Mann hat mittellanges Haar und einen Bart und hält einen Rucksack, an dem zwei Turnschuhe baumeln.
Uwe Schwabe 1988 auf Tour nach Bulgarien – hier beim die Ankunft in Prag. Quelle: Privatbesitz
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Szene in einer Kirche. Mehrere Menschen stehen links eines Altars und halten Schilder mit politischen Botschaften hoch, darunter Texte wie Mündigkeit verpflichtet, Ziviler Ungehorsam, Wir mahnen an die zu denken die gehen mussten, Wir mahnen uns die Wahrheit zu sagen und Wir mahnen uns danach zu handeln. Der Innenraum ist prunkvoll gestaltet, mit hohen Säulen und ornamental verzierten Wänden. Im Vordergrund sind verschwommen die Silhouetten der Köpfe von Zuschauern zu sehen.
Leipziger Basisgruppen protestieren am 24. Oktober 1988 in der Nikolaikirche gegen das Verbot von selbst gestalteten Friedensgebeten. Auch vor der Kirche wird protestiert. V.l.n.r.: Udo Hartmann, Frank Sellentin, Rainer Müller, Anita Unger und Uwe Schwabe. Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig/Christoph Motzer
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Demonstrationsszene. Im Zentrum des Bildes tragen zwei Männer, einer mit längeren Haaren und Bart, der andere mit kurzen Haaren, ein großes weißes Banner mit der Aufschrift Demokratie und darunter den zwei chinesischen Schriftzeichen für Demokratie. Vor und hinter ihnen sind zahlreiche Menschen zu sehen. Im Hintergrund sind ein Kran, Bäume und Gebäude zu erkennen.
Leipzig am 9. Juli 1989: Uwe Schwabe (rechts) und Rainer Müller tragen auf der Abschlussveranstaltung des Kirchentags der Sächsischen Landeskirche ein Transparent mit den chinesischen Schriftzeichen für Demokratie. Sie protestieren damit gegen die blutige Niederschlagung der friedlichen Proteste in Peking am 4. Juni 1989. Die SED-Führung begrüßt das Massaker ausdrücklich. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_17076
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine große Menschenmenge, die sich auf einem städtischen Platz versammelt hat. Menschen aller Altersgruppen sind dicht gedrängt zusammengekommen. Die Menschen tragen Jacken, Mäntel und legere Alltagskleidung. Zum Teil haben sich die Menschen in der ersten Reihe der Demonstration an ihren Armen untergehakt. Im Vordergrund sind in der Mitte von hinten ein Mann in dunkler Kleidung, der eine Umhängetasche trägt sowie rechts im Bild ein Mann und eine Frau, die Taschen tragen, zu sehen. Die Architektur im Hintergrund zeigt historische Gebäuden mit zum Teil ornamentalen Fassaden. Die Gebäude haben mehrstöckige Strukturen und teilweise Bögen im Erdgeschoss.
Uwe Schwabe (Bild Mitte mit Umhängetasche) an der Spitze der ersten Montagsdemonstration vom 4. September 1989 in Leipzig. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Armin Wiech/RHG_Film 11_34
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Menschenmenge, die durch eine Straße mit historischer Architektur geht. Im Vordergrund sind mehrere Personen zu sehen, darunter ein junger Mann mit kurzen Haaren in einem gemusterten Pullover, ein Mann mit blonden Haaren in dunkler Kleidung, ein Mann mit Halbglatze und Bart in einer Jacke, ein Mann mit Schnurrbart und Pferdeschwanz im hellen Mantel sowie eine junge Frau, die eine Umhängetasche trägt. Sie haben sich an den Armen untergehakt. Im Hintergrund sind zahlreiche weitere Menschen sowie historische Gebäude zu sehen.
Uwe Schwabe (Mitte) mit Christian Dietrich (2. v. l.) und Udo Hartmann (2. v. r.) bei der Montagsdemonstration vom 4. September 1989. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Armin Wiech/RHG_Film 11_21
Dieses Bild zeigt einen Mann mit Bart und Halbglatze, der ein helles Hemd über einem weißen T-Shirt trägt. Er ist vor einem dunklen Hintergrund fotografiert.
Uwe Schwabe, 27. Oktober 2004. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft

Leipzig 1981. Uwe Schwabe beginnt mit 19 Jahren seinen Dienst bei der Nationalen Volksarmee (NVA). Da er zur See fahren möchte, hat er sich für vier Jahre verpflichtet. Die dortigen Erziehungsversuche, Demütigungen und Bespitzelungen wecken jedoch seinen Widerspruchsgeist und lassen ihn Abstand zum System nehmen. Bei der NVA begegnet er Udo Hartmann, der ihn später mit zur Jungen Gemeinde (JG) der Leipziger Nikolaikirche nimmt. So lernt Uwe Schwabe einen Ort kennen, an dem man freier reden und politisch kontrovers diskutieren kann.

In der JG engagiert sich Uwe Schwabe in der AG Umweltschutz. Die Jugendlichen säubern öffentliche Parkanlagen, um zu verdeutlichen, dass jeder Einzelne selbst für die Umwelt verantwortlich ist. Uwe Schwabe zeigt seinen Betrieb, der Altöl und andere giftige Stoffe ungeschützt lagert und aus den morschen Fässern auslaufen lässt, wegen Umweltverschmutzung an. Die Missstände werden weitgehend beseitigt, doch Uwe Schwabe wird danach so lange schikaniert, bis er freiwillig kündigt.

1986 gründet er mit Freunden die Initiativgruppe Leben (IG Leben), der das Thema Umweltschutz allein zu wenig ist. Sie will auch politisch etwas ändern. Wenn es sein muss, auch durch Aktionen außerhalb der Legalität. Die IG Leben möchte möglichst die gesamte Bevölkerung erreichen und verlässt deshalb den Schutz der Kirche. Sie ist beteiligt an den Pleiße-Gedenk-Umzügen im Juni 1988 und 1989, an der Leipziger Luxemburg-Liebknecht-Demonstration im Januar 1989, am Straßenmusikfestival im Juni 1989 sowie an den Friedensgebeten und Montagsdemonstrationen.

Die Stasi beobachtet Uwe Schwabe rund um die Uhr. Stasi-Leute verstecken sich im Bauwagen gegenüber seiner Wohnung oder observieren ihn ganz offensichtlich, um ihn einzuschüchtern. Während der nicht genehmigten Luxemburg-Liebknecht-Demonstration am 15. Januar 1989 sitzen er und seine Mitstreiter in Untersuchungshaft. Ein Spitzel hat ihn und seine Freunde verraten, weil sie 12.000 Flugblätter mit dem Aufruf zur Demonstration für Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit gedruckt und verteilt haben. Zu Uwe Schwabes großer Freude findet die Demo dennoch statt: Rund 800 Leute haben den Mut, trotz des Verbots auf die Straße zu gehen und ihre grundlegenden Menschenrechte einzufordern.



Biografische Angaben zu Uwe Schwabe finden sie im Personenlexikon.

Zitierempfehlung: „Uwe Schwabe“, hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung und Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., letzte Änderung Dezember 2019, www.jugendopposition.de/145500

 


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