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Luxemburg-Liebknecht-Demonstration in Berlin

Die alljährliche „Kampfdemonstration zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht“ findet 1988 am 17. Januar statt. Wie immer führt die Partei- und Staatsprominenz die Demonstration an. Aber in diesem Jahr erscheinen auch Teilnehmer mit Plakaten wie „Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“, einem Zitat von Rosa Luxemburg.

Etwa 160 Menschen werden schon vor der Demonstration festgenommen oder in ihren Wohnungen „festgesetzt“. Einige gelangen dennoch zum Demonstrationsort. Unter den Festgenommenen sind viele, die für ihre Ausreise aus der DDR demonstrieren wollen, aber auch Mitglieder aus oppositionellen Gruppen, die für das Recht auf Meinungsfreiheit eintreten.

Am 25. Januar 1988 werden weitere Oppositionelle verhaftet. Eine bis dahin beispiellose Welle der Solidarität erfasst das Land. Einige der Inhaftierten werden in Schnellverfahren verurteilt, mehrere zum Verlassen des Landes genötigt. Erst im Laufe des Jahres 1989 erholt sich die DDR-Opposition von diesem Schlag.


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