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Evelyn Zupke

Dieses Schwarzweißfoto zeigt ein Mädchen mit blonden Haaren, die zu zwei Zöpfen gebunden sind. Sie trägt ein dunkles Kleid mit einem Muster, dazu weiße Strümpfe und helle Schuhe. Das Mädchen hält eine Schultüte. Das Kind steht vor einem weißen Gebäude. Der Boden ist gepflastert.
Einschulung von Evelyn Zupke 1968. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15238
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Gruppe von Menschen. Im Zentrum des Bildes ist eine Frau mit blonden Haaren und dunkler Sonnenbrille zu sehen, die ein gemustertes Oberteil trägt. Sie ist von mehreren anderen Personen umgeben, darunter sowohl Erwachsene als auch Kinder. Im Hintergrund sind weitere Personen zu sehen.
Evelyn Zupke im Ferienlager 1972. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15232
Dieses Schwarzweißfoto zeigt mehrere Personen. Im Zentrum steht ein Mädchen mit längeren Haaren und einem gemusterten Oberteil. Links daneben ist eine Frau von der Seite zu sehen, die dem Mädchen die Hand schüttelt. Dahinter im Bild ist ein junger Mann in einem dunklen Anzug zu sehen, er hält eine Urkunde in der Hand. Rechts stehen mehrere weitere Personen in dunklen Anzügen. Im Hintergrund befindet sich ein heller Vorhang, der Falten wirft.
Jugendweihe von Evelyn Zupke 1976. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15236
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Frau mit hellen Haaren. Sie trägt eine helle Jacke und hat die Hände in die Taschen gesteckt. Die Frau steht vor einem dunklen Hintergrund, es sind Bäume und Wiese zu erkennen.
Evelyn Zupke, Sommer 1978. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15243
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Gruppe von etwa einem dutzend junger Menschen in einem Waldstück mit kahlen Bäumen im Hintergrund und einem Laubboden. Einige sitzen auf dem Boden zwischen Blättern, andere stehen, manche lehnen sich gegeneinander. Sie tragen Jacken, Parkas und Pullover.
Schulfest 1979. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15231
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Gruppe von Jugendlichen. Viele halten weiße Ballons in den Händen, und einige haben Hüte auf dem Kopf. Die Gruppe ist auf einer Art Treppe arrangiert, wobei die hinteren Reihen höher stehen. Im Hintergrund ist ein Gebäude mit Fenstern zu sehen. Eine Person im Hintergrund hält ein Banner hoch.
Abschlussfeier der Abiturklasse von Evelyn Zupke 1980. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15233
Dieses Schwarzweißfoto zeigt mehrere Personen in einem Innenraum mit Deckenbeleuchtung und einer weißen Wand ab, an der Bilder hängen.
Im Zentrum des Bildes stehen mehrere Personen um eine Büffet-Theke herum. Zwei Frauen in dunkler Kleidung stehen dahinter, zwei Männer beugen sich darüber.
Im Vordergrund sieht man einen gedeckten Tisch mit weißen Servietten, Gläsern und mehreren dunklen Flaschen. Links im Bild sitzt ein Mann in einem Anzug.
Evelyn Zupke während der Arbeit im FDGB-Ferienheim 1981. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15242
Dieses Foto zeigt eine Frau mit einem Kleinkind auf einem Bobbycar. Die Frau trägt einen  korallenfarbenen Pullover und steht hinter dem Kind, das auf einem roten Bobbycar sitzt. Das blonde Kind trägt eine blaue Latzhose und hält das Lenkrad des Spielzeugfahrzeugs fest. Der Hintergrund ist dunkeln und schwer zu erkennen.
Evelyn Zupke mit Sohn Philipp 1988. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15237
Das Bild zeigt einen teilweise verwischten maschinenschriftlichen Text auf gelbem Papier. In der oberen Ecke befindet sich eine Kennnummer.
Das Informationsmonopol in der DDR liegt beim Staat. Nachrichten werden durch die SED-Führung gesteuert und gezielt verbreitet. Zusammen mit Frank Pfeiffer verteilt Evelyn Zupke selbstgedruckte Wurfzettel in Berlin-Weißensee und Prenzlauer Berg, um auf die oppositionelle Sendung Radio Glasnost aufmerksam zu machen in der Ostdeutsche unabhängig aus der DDR berichten. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/RAD 1-61
Abschrift
Das Bild zeigt einen maschinenschriftlichen Text auf gelbem Papier.
Die Verteilung der Radio Glasnost-Wurfzettel, die Evelyn Zupke zusammen mit Freunden des Weißenseer Friedenskreises erstellt, ist eine ihrer ersten oppositionellen Aktionen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/RAD 1-80
Abschrift
Das Bild zeigt eine Gruppe von sechs Personen, die in einem Park posieren. Ganz links steht ein junger Mann mit langen lockigen Haaren und einem bunten Strickpullover, der eine Zigarette in der Hand hält, rechts daneben eine ältere Dame in einem hellen Mantel, daneben eine junge Frau mit kurzen Haaren, die einen dunklen Pullover und einen Schal trägt, daneben ein junger Mann in einer blau-weiß-roten Sportjacke, daneben ein blonder Mann in schwarzer Kleidung, ganz rechts ein junger Mann mit längeren lockigen Haaren in einem rosa Shirt. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
Mitglieder des Weißenseer Friedenskreises im Sommer 1989. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Siegbert Schefke/RHG_Fo_HAB_10146
Dieses Schwarzweißfoto zeigt mehrere Personen im Freien. Im Vordergrund stehen eine große weiße Wanne, Töpfe und Geschirr auf einem Tisch. Rechts davon ist eine junge Frau mit dunklen Haaren und dunklem Oberteil zu sehen, daneben ist der Teil einer weiteren Person zu erkennen. Im Hintergrund, vor einem Gebäude mit Türöffnungen, sitzen eine Frau und ein Mann. Links im Bild ist Efeu zu erkennen, das an der Wand hochwächst.
Evelyn Zupke beim dritten Jahrestag der Berliner Umwelt-Bibliothek 1989. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15072
Dieses Schwarzweißfoto zeigt einen Mann und eine Frau, die beide lachen. Der Mann links hat dunkle, lockige Haare und trägt ein weißes Hemd. Die Frau rechts hat helleres, kürzeres Haar und trägt ebenfalls helle Kleidung. Im Hintergrund sind undeutlich Pflanzen erkennbar.
Frank Pfeiffer und Evelyn Zupke vom Weißenseer Friedenskreis 1989. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15235
Das Bild zeigt einen Ausweis der Wahlkommission der DDR aus dem Jahr 1990. Es handelt sich um ein aufgeklapptes Dokument in hellblauer Farbe mit schwarzem Text. Unten rechts ist ein runder Stempel der DDR-Wahlkommission zu sehen sowie eine Unterschrift des Vorsitzenden der Wahlkommission der DDR.
Ausweis der Wahlkommission 1990. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15234
Das Bild zeigt eine blonde Frau mittleren Alters mit einer runden Brille vor einem Mikrofon. Sie trägt ein schwarzes Oberteil mit einer goldenen Halskette und roten Lippenstift. Der Hintergrund ist neutral und unscharf gehalten.
Quelle: Privatarchiv

Insel Rügen 1984. Als sich die 22-jährige Evelyn Zupke und ihr Freund weigern, zur Wahl zu gehen – in ihren Augen zum bloßen „Zettelfalten“ –, werden sie von ihren Kollegen im Ferienheim des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds massiv unter Druck gesetzt. Nach endlosen Schikanen durch die Kollegen kündigt das Paar und sucht sich eine Arbeit in einer kirchlichen Einrichtung, dem Auffangbecken für Andersdenkende und Oppositionelle in der DDR.

Später in Ost-Berlin, im Weißenseer Friedenskreis, überlegt Evelyn Zupke mit Freunden, wie man der DDR-Führung den anstehenden Wahlbetrug bei der Kommunalwahl am 7. Mai 1989 nachweisen könnte. In ihrer Wohnung im Stephanus-Stift ist ein „Wahlbüro“ der Berliner Opposition eingerichtet. Hier zählen die Freunde am Abend des 7. Mai 1989 die Ergebnisse aus. In den darauffolgenden Tagen und Wochen drucken sie Flugblätter und gemeinsam mit der Umwelt-Bibliothek Berlin (UB) die Dokumentation Wahlfall. So wollen sie die eigenen Ergebnisse und den Wahlbetrug bekannt machen. Die Gruppe schreibt Eingaben an verschiedene staatliche Institutionen, um die Korrektur der Wahlergebnisse einzufordern. In dieser Zeit wird Evelyn Zupke von der Stasi observiert – ganz offen, um sie einzuschüchtern.

Das Ministerium für Staatssicherheit holt Evelyn Zupke regelmäßig vor den für jeden 7. eines jeden Monats geplanten Protestdemos zum „Gespräch“ ab. Man verbietet ihr die Teilnahme, stellt sie unter Hausarrest, erteilt ihr Innenstadtverbot. Da sie ihre Wohnung nun nicht mehr verlassen darf, schmuggeln Freunde etwas für sie aus dem Haus und bringen es zur Sophienkirche: die für die erste Demonstration gegen den Wahlbetrug am 7. Juni 1989 von den Demonstranten nachgemachte Wahlurne, die sie in ihrem Kleiderschrank versteckt. Die jungen Oppositionellen wollen den Schutz der Kirche verlassen und an die Öffentlichkeit treten, auch wenn das von den älteren Kirchenoberen als zu gefährlich eingeschätzt wird. In den folgenden Monaten sollen die Demonstrationen auf dem Ostberliner Alexanderplatz stattfinden.

Am 7. September 1989 gelingt es Evelyn Zupke, die Stasi-Leute, die sie bespitzeln, abzuschütteln und sich zum Treffpunkt auf dem Alex zu schleichen. Dort wird sie zusammen mit Frank Ebert und den anderen Demonstranten verhaftet. Diesmal geht die Stasi allerdings mit einer Brutalität vor, die sie sehr erschreckt. Den Kellnern in den umliegenden Cafés erzählt die Stasi, dass hier nur ein Film gedreht würde. Man solle sich nicht wundern.



Biografische Angaben zu Evelyn Zupke finden sie im Personenlexikon.

Zitierempfehlung: „Evelyn Zupke“, hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung und Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., letzte Änderung Dezember 2019, www.jugendopposition.de/145500

 


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