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Uta Ihlow

Dieses Schwarzweißfoto zeigt ein junges Mädchen. Es trägt eine dunkle Jacke über einem hellen Hemd und hat ihre Haare zu zwei Zöpfen geflochten. Das Mädchen schaut lächelnd in die Kamera. Im Hintergrund sieht man einen Holzzaun und kahle Bäume. Der Boden ist unbefestigt.
Uta Ihlow im Schulgarten 1973. Quelle: Privatarchiv
Dieses Schwarzweißfoto zeigt fünf Kinder, die nebeneinander in einer Reihe stehen und in die Kamera schauen. Sie sind alle ähnlich gekleidet in hellen Blusen oder Hemden und dunklen Hosen oder Röcken, alle tragen dunkle Halstücher. Sie stehen auf einem gepflasterten Untergrund, und im Hintergrund sieht man Häuser und Bäume.
Uta Ihlow als Jungpionier in der 2. Klasse. Quelle: Privatarchiv
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Gruppe von sechs jungen Menschen, die vor einem Haus posieren. Auf dem Schild über ihnen steht Konsum Gaststätte Alter Krug  mit einem Logo. Die Jugendlichen haben zum Teil längere Haare und sind in Jeans und Jacken oder Hemden gekleidet. Sie stehen nebeneinander und schauen in die Kamera. Das Gebäude im Hintergrund ist ein Haus mit Ziegeldach und einfacher Architektur.
Uta Ihlow mit Freunden in der 10. Klasse. Quelle: Privatarchiv
Dieses Schwarzweißfoto zeigt zwei junge Menschen. Der junge Mann links hat lockiges, krauses Haar und trägt ein helles Oberteil, während die Frau rechts längere, glatte Haare hat und eine dunkleres Oberteil trägt. Die Frau hält einen undefinierbaren Gegenstand in den Händen. Der Blick des Manns ist nach unten gerichtet. Die Aufnahme ist im Freien gemacht. Im Hintergrund sieht man die Außenwand eines Gebäudes sowie einige Bäume.
Uta Ihlow beim Abschlussfest der 10. Klasse. Quelle: Privatarchiv
Dieses Schwarzweißporträtfoto zeigt eine junge Frau. Sie hat dunkle Haare, die zurückgekämmt sind, und trägt ein weißes Oberteil und kleine Ohrringe. Das Foto ist vor einem neutralen, hellen Hintergrund aufgenommen und zeigt nur Kopf und Schultern der Person. Die Frau schaut direkt in die Kamera.
Passfoto Uta Ihlow (1986). Dieses Foto verwendet das MfS in einer Dokumentation über die Mitglieder der UB. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_14275
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine junge Frau an ihrem Arbeitsplatz. Sie sitzt an einem Schreibtisch vor einer Schreibmaschine. Sie hat lange Haare und trägt ein dunkles Oberteil. Auf dem Arbeitsplatz liegen überall Papiere, Zeitungen und Bücher herum. Man sieht Stapel von Dokumenten, eine Schreibtischlampe und verschiedene Unterlagen.
Uta Ihlow schreibt Matrizen für den Druck der Umweltblätter (Mai 1988). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Wolfgang Rüddenklau/RHG_Fo_HAB_10098
Dieses Schwarzweißfoto zeigt einen jungen Mann mit kurzen Haaren und nackten Armen in einem Tanktop und eine junge Frau mit langen dunklen Haaren in einem dunklen Oberteil, die zusammen an einem Tisch stehen. Darauf befinden sich verschiedene Gegenstände, darunter ein Aschenbecher. Beide Personen halten Zigaretten in den Händen. Die junge Frau greift zudem mit der rechten Hand ein schwarzes Heft, das auf dem Tisch liegt. Im Hintergrund sind ein Kühlschrank, Töpfe und Geschirr zu sehen.
Café-Dienst in der Galerie der UB: Andreas Kalk und Uta Ihlow (Mai 1988). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Wolfgang Rüddenklau/RHG_Fo_HAB_10113
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Frau mit langen, dunklen Haaren, die an einem Schreibtisch sitzt. Sie trägt eine dunkle Jacke. Vor ihr steht eine Schreibmaschine, und der Schreibtisch ist voller Papiere, Dokumente und verschiedener Gegenstände. Im Hintergrund sind rustikale Steinwände sowie Heizkörper zu sehen, über denen auf Vorsprüngen verschiedene Gegenstände abgestellt sind. An dem Tisch sind Teile von zwei weiteren Stühle im Hintergrund zu erahnen.
Uta Ihlow schreibt Matrizen für den Druck der Umweltblätter (Mai 1988). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Wolfgang Rüddenklau/RHG_Fo_HAB_10104
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine Szene in einem Innenraum. Mehrere Personen sind um eine Art Küchenzeile versammelt. Im Vordergrund rechts steht ein Mann mit einer Zigarette im Mund, der ein ärmelloses Unterhemd trägt. Links von ihm befindet sich eine Frau mit langen dunklen Haaren. Weiter links im Bild sind weitere Personen von hinten zu sehen, die eine trägt ein dunkles, die andere ein gestreiftes Oberteil. Im Raum sind links eine Fensterfront mit Glasscheiben und weißen Rahmen, ein weißer Kühlschrank sowie Geschirr und Küchenutensilien sichtbar. An der Wand hängen verschiedene Gegenstände und Aufkleber.
Café-Betrieb in der Galerie der UB (Mai 1988). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Wolfgang Rüddenklau/RHG_Fo_HAB_10107
Das Bild zeigt eine junge Frau mit langen, dunklen Haaren und Pony, die lächelt. Sie trägt ein dunkles Oberteil. Im Hintergrund ist ein Wohnraum zu sehen mit beiger Tapete mit einem wellenartigen Muster, weißen Vorhängen und Möbelstücken. Links im Bild ist teilweise der Kopf einer anderen Person zu erkennen.
Uta Ihlow 1987. Quelle: Privatarchiv
Diese Schwarzweißfoto zeigt eine städtische Szene. Mehrere Personen sind im Bild zu sehen. Links eine Person in dunkler Kleidung, in der Mitte befindet sich eine Frau mit langen Haaren, die ein dunkles Oberteil trägt, und rechts im Bild ist eine weitere Person in heller, gemusterter Kleidung zu erkennen, ganz rechts ist die Silhouette einer weiteren Person zu sehen, die eine Wagen schiebt. Im Hintergrund sind Fassaden von Gebäuden mit Backsteinstrukturen zu sehen.
Die Stasi observiert alle Besucher der UB mit versteckter Kamera. Am 17. Mai 1989 um 16.45 Uhr fotografiert sie Uta Ihlow beim Verlassen der UB. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Ast Berlin, Abt. XX 2744, Bild 11
Dieses Schwarzweißfoto zeigt eine junge Frau mit langen, glatten Haaren, die in Richtung Kamera lächelt. Rechts im Bild ist ein mechanisches Gerät zu sehen.
Im Hintergrund sind verschwommen Regale erkennbar.
Uta Ihlow 1990. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_15272
Dieses Porträtfoto zeigt eine Frau mittleren Alters mit braunen Haaren und einem Pony. Sie trägt ein dunkles, ärmelloses Oberteil und blickt direkt in die Kamera. Man sieht nur ihren Kopf und Teile der Schultern. Die Aufnahme ist vor einem neutralen, grauen Hintergrund gemacht.
Uta Ihlow, 9. November 2004. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Gunnar Uhlenhut

Ost-Berlin, Sommer 1986. Die gelernte Bibliotheksfacharbeiterin Uta Ihlow (21) wird von Carlo Jordan gefragt, ob sie die Umwelt-Bibliothek (UB) aufbauen und betreuen möchte. Carlo Jordan ist einer der Gründer der UB und der spätere Mitbegründer der Grünen Partei. Uta Ihlow ist spontan begeistert. Dass sie im Jahr zuvor einen Ausreiseantrag gestellt hat, um zu ihrem Freund nach West-Berlin ziehen zu können, finden die Mitglieder der UB zunächst bedenklich. Sie befürchten, dass Antragsteller mit ihrem Engagement für die UB lediglich ihre Ausreise beschleunigen wollen. Diese Bedenken kann Uta Ihlow aber zerstreuen. Sie ist froh, endlich eine Möglichkeit gefunden zu haben, sich zu engagieren – und nicht nur über die Zustände in der DDR zu schimpfen.

Zusammen mit Kerstin Gierke baut sie die UB auf, in der unter anderem in der DDR verbotene Literatur gesammelt wird. Bald gehört sie auch zum Kreis der Drucker. Einige Studenten der Humboldt-Universität, die sie in der UB trifft, kommen nie wieder, da sie Angst um ihren Studienplatz haben.

In der Nacht des Stasi-Überfalls auf die UB vom 24. auf den 25. November 1987 hat sie mit Andreas Kalk Galeriedienst. Als sie den Druckern noch Kaffee in den Keller bringen wollen, werden Andreas Kalk und Uta Ihlow von der Stasi abgefangen. Ihre Freunde sind bereits verhaftet. Die beiden werden ebenfalls ins Gefängnis nach Rummelsburg gebracht und verhört. Am Abend wird Uta Ihlow freigelassen, und die Stasi macht eine Hausdurchsuchung bei ihr. Zum Glück hört ihr Vater zuvor im Westfernsehen von den Verhaftungen. Ohne zu wissen, ob seine Tochter unter den Festgenommenen ist, holt er alles Schriftliche aus ihrer Wohnung – inklusive ihrer Tagebücher. Das Ermittlungsverfahren gegen Uta Ihlow wird eingestellt.

Im Zuge der Verhaftungen nach der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration am 17. Januar 1988 versucht man allerdings, auch Uta Ihlow loszuwerden. Plötzlich soll ihre Ausreise genehmigt werden und sie innerhalb von 48 Stunden die DDR verlassen. Vorsichtshalber bereitet sie mit dem Rechtsanwalt Wolfgang Schnur, der für die Stasi als Inoffizieller Mitarbeiter „Thorsten“ spitzelt, ein Schreiben vor: Wenn es zu ihrer Ausreise kommt, geschieht dies gegen ihren Willen. Sie kann aber den Antrag in letzter Minute zurückziehen und in Ost-Berlin bleiben. Dort hat sie mit der Arbeit in der UB eine neue Aufgabe und neue Freunde gefunden.



Biografische Angaben zu Uta Ihlow finden sie im Personenlexikon.

Zitierempfehlung: „Uta Ihlow“, hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung und Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., letzte Änderung Dezember 2019, www.jugendopposition.de/145511

 


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