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Initiative zur demokratischen Erneuerung der Gesellschaft

Hiermit bezeichnen Leipziger Bürgerrechtler ihre politischen Aktionen, die sie ab Ende 1988 durchführen: Schweigemärsche, Unterschriftensammlungen oder Erklärungen. Einige der Beteiligten nutzen diese Initiative zum Aufbau einer Bürgerbewegung, der sie den Namen Demokratische Initiative (DI) geben.

Ihre Meinung verbreitet die DI in Flugblättern, in Leipzig und Dresden ruft sie zu Demonstrationen auf. Ihr wichtigstes Anliegen ist es, auf den Bürgerschwund in der DDR aufmerksam zu machen. Außerdem findet in der DI ein reger Austausch über die Techniken der Öffentlichkeitsarbeit innerhalb einer geschlossenen Gesellschaft statt.

Im Februar 1989 veröffentlicht die DI eine Erklärung, in der sie ihre Grundsätze und Projekte aufführt, darin ist der Volksentscheid eines ihrer Hauptanliegen. Im März 1989 führt eine von der DI begonnene Fotodokumentation zum Gründungsaufruf eines Archivs des zivilen Ungehorsams. Im Mai kritisiert sie die undemokratischen Wahlen. Im September bildet sie das Leipziger Kontaktbüro, wird damit zur Keimzelle des Neuen Forums in Leipzig, zu dessen Gunsten sich die DI Ende September 1989 auflöst.

Quelle:
- Hans-Joachim Veen (Hrsg.): Lexikon Opposition und Widerstand in der SED-Diktatur. Propyläen. Berlin, München, 2000.
- Neubert, Erhart, Geschichte der Opposition in der DDR 1949- 1989, Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1997.
- Christian Dietrich. Fallstudie Leipzig 1987 – 1989. Die politisch-alternativen Gruppen in Leipzig vor der Revolution. Enquete-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ Band VII/1. Nomos Verlag/Suhrkamp Verlag. 1995.


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