Demokratische Initiative (DI)
Diese Initiative entsteht im Januar, Februar 1989 in Leipzig, nachdem schon zweimal Flugblätter unter dem Namen Initiative zur demokratischen Erneuerung unserer Gesellschaft in der Stadt verteilt wurden.
Ende Februar 1989 formuliert sie ihre Prinzipien und Methoden und verbreitet sie als Flugblatt. Sie versteht sich als eine nichtkirchliche politische Bewegung, die landesweit arbeitet. Ihr Ziel ist es, als Alternative zur Ausreise aus der DDR eine Bewegung zu verstärken, in der sich die Bürger öffentlich von ihrem Dasein als Untertanen verabschieden.
Hauptaktionsform sind daher Demos wie die Luxemburg-Liebknecht-Demonstration im Januar 1989 in Leipzig oder die Demonstrationen von Nichtwählern am Tag der Kommunalwahl am 7. Mai 1989 in Leipzig und Dresden. Zugleich beteiligen sich DI-Mitglieder an der Überwachung der Stimmauszählung in den Wahllokalen.
Die Initiative ist an der Strukturierung der Demonstrationen nach den montäglichen Friedensgebeten beteiligt.
Am 24.9.1989 treffen sich die gerade neu entstandenen politischen Vereinigungen auf Einladung der DI in Leipzig. Sie selbst löst sich dort zugunsten des Neuen Forums auf.
Quellen:
Hans-Joachim Veen (Hg.), Lexikon. Opposition und Widerstand in der SED-Diktatur, Berlin, München 2000.
Christian Dietrich, Uwe Schwabe (Hg.), Freunde und Feinde. Friedensgebete in Leipzig zwischen 1981 und dem 9. Oktober 1989, Leipzig 1994.