Peter Rösch
DDR-Opposition
geboren am 15. Oktober 1953 in Jena
gestorben am 17. Mai 2017 in Berlin
1960-1970
Polytechnische Oberschule in Jena
1970-1972
Lehre als Feinmechaniker an der Friedrich-Schiller-Universität und dem VEB Carl-Zeiss-Jena
1972- 1982
Feinmechaniker in der Zentralwerkstatt für Forschung und Entwicklung im Bereich Medizin der FSU
1971-1982
Mitglied der „Offenen Jugendarbeit“ der Jungen Gemeinde Stadtmitte/Jena
1973
„Berlinverbot“ während der Weltfestspiele in Berlin, wegen aktiver Mitgliedschaft in der Jungen Gemeinde
1975
Mitarbeit im Lesekreis, Verurteilung wegen „Staatsfeindlicher Hetze“ zu einer Ordnungsstrafe von 500,--M und zwei Jahre Entzug des Personalausweises, stattdessen Ersatzausweis („PM 12“ genannt)
1976
Teilnahme an der Solidaritätsveranstaltung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns mit anschließender Verhaftung und Verhören
1978-1979
Bausoldat in Bautzen
1979/80
gemeinsam mit Lothar Rochau (Halle/Neustadt) Vernetzung der verschiedensten oppositionellen Gruppen in der DDR
1981
zusammen mit Matthias Domaschk Inhaftierung in der Stasi-U-Haftanstalt Gera wegen „Staatsfeindlicher Gruppenbildung“, „Wehrkraftzersetzung“, „Schleusung staatsfeindlicher Nachrichten nach dem Westen“,
Ablehnung des Angebots der Staatssicherheit zur Ausreise nach West-Berlin; seinen Alternativvorschlag, wenn er schon die DDR verlassen muß, dann nach Polen, lehnte das MfS ab;
zum zweitenmal PM 12;
Unterschriftensammlung für die Forderung nach Einführung eines Sozialen Friedensdienstes;
trotz des Verbotes durch das MfS Organisation der Teilnahme von ca. 70 Mitgliedern der Jungen Gemeinde an einer Friedensdemonstration in Halle im Rahmen der Friedensdekade
1982
Mitarbeit am Aufruf „Abrüstung in Ost und West“ der DDR-weit als Diskussionsgrundlage dienen sollte, Hausdurchsuchungen, Beschlagnahme des Briefes, Verhaftung und Verhöre; Übersiedlung nach West-Berlin
1982/83
Vortragsreise zum Thema „Friedens- und Oppositionsgruppen in der DDR“ durch die Niederlande, Bundesrepublik und an der Universität von Kopenhagen
1983
Mitarbeit in der AG „Berlin- und Deutschlandpolitik“ der Alternativen Liste; Beteiligung an der Aktion „Persönliche Friedensverträge zwischen Ost und West“;
Gemeinsam mit Roland Jahn und Jürgen Fuchs inhaltliche Vorbereitung der ersten Reise der Bundestagsfraktion der Grünen zu Erich Honecker in die DDR und Erstellen einer Liste von über 100 politischen Gefangenen in der DDR, die von Petra Kelly an Honecker übergeben wurde, worauf hin Kathrin Eigenfeld und Lothar Rochau aus dem Gefängnis entlassen wurden
1983/84
Teilnahme an Demonstrationen und Blockaden gegen die Nachrüstung in der Bundesrepublik
1983-1989
viele illegale Aktionen zur Unterstützung von oppositionellen Gruppen in der DDR (z. B. Schleusen von Info-Material, Büchern, Druckmaterialien)
seit 1983
Restaurator im Deutschen Technikmuseum Berlin
1991 Gründungs- und Vorstandsmitglied des Bürgerkomitees „15. Januar“
1992-2002
Redaktionsmitglied von Horch und Guck, dann Austritt aus der Redaktion und gemeinsamer Rücktritt mit Reinhard Schult als Vorsitzende des Bürgerkomitees „15.Januar“.