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Stephan Bickhard

Theologe, DDR-Opposition, Politiker

geboren am 03. September 1959 in Dresden
aufgewachsen in Dresden,
beide Eltern Theologen

1966 bis 1976
Besuch der Polytechnischen Oberschule,
nicht Mitglied der Jungen Pioniere und Nichtteilnahme an der Jugendweihe,
trat jedoch in der 9. Klasse äußerst widerwillig in die FDJ ein, um
eine Lehrstelle zu bekommen,
wegen seines kirchlichen Elternhauses keine Zulassung zum Abitur,
leitet seit 1975 die Junge Gemeinde in der Markus-Kirchgemeinde in Dresden und arbeitet im Stadtjugendkonvent mit,
verweigert aus Gewissensgründen die vormilitärische Ausbildung und später auch den Wehrdienst

seit 1976
Mitglied der Aktion Sühnezeichen

1977 – 1979
Ausbildung zum Werkzeugmacher in Dresden und Radebeul

1979
gründet zusammen mit dem Jugendpfarrer Christoph Wonneberger in der Weinberg-Kirchgemeinde den Sozialen Friedensdienst (SoFd)

1979 – 1986
Theologiestudium am Katechetischen Oberseminar in Naumburg (Saale) und ab 1983 am Sprachenkonvikt in Berlin,
erste Kontakte zu oppositionellen Kreisen um Gerd Poppe und Wolfgang Templin

1982
unter seiner Mitwirkung entstand der Friedenskreis Naumburg und eine Ökologiegruppe

1985
Mitorganisator der „Initiative für Blockfreiheit in Europa

1986
Mitbegründer des Arbeitskreises „Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung“, aus dem später die Bürgerbewegung Demokratie Jetzt entstand,
Mitinitiator des Antrags „Absage an Praxis u. Prinzip der Abgrenzung“ an die Synode der Evangelischen Kirchen Berlin-Brandenburg und die Bundessynode

1986 bis 87
Studienreferent in der Geschäftsstelle der Evangelischen Studentengemeinden in Berlin, anschließend bis 1989 Vikar

seit 1986
Mitwirkung in der Initiative Frieden und Menschenrechte,
gründete den radix-Verlag, einen illegalen Untergrundverlag, der Hefte und Flugblätter
mit kritischem Inhalt herausgab.

1987 bis 1989
organisiert zusammen mit Ludwig Mehlhorn etwa 30 Dichterlesungen in Privatwohnungen in Berlin-Prenzlauer Berg

1989
Mitautor des „Aufrufs Neues Handeln“, in dem die Aufstellung unabhängiger Kandidaten und die Kontrolle der Ergebnisse bei den Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 gefordert werden.
Mitbegründer der Bürgerrechtsbewegung Demokratie Jetzt (DJ),
Geschäftsführer von DJ bis 1990,
Danach entschied er sich, die aktive Politik zu verlassen und ins Pfarramt zurückzukehren.

1991
Abschluss des Vikariats und Pfarrer in Eberswalde

1995 bis 2006
Studentenpfarrer der Evangelischen Studentengemeinde Leipzig,
2006 Pfarrer der Kirchgemeinde Großstädteln/ Großdeuben

Seit 2007
arbeitet als Polizeiseelsorger und Religionslehrer in Leipzig

Quelle: Kowalczuk, Ilko-Sascha / Sello, Tom (Hg.): Für ein freies Land mit freien Menschen. Opposition und Widerstand in Biographien und Fotos. Berlin 2006.


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