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Keine Wahl – Die Volkskammerwahlen von 1950
![Der Feind lauert im Westen: Am 15. Oktober 1950 finden in der DDR die ersten Volkskammerwahlen statt. Bereits im Vorfeld gibt es erhebliche Proteste gegen den undemokratischen Wahlmodus. Die Ergebnisse dieser Wahlen werden, wie die aller nachfolgenden,...](/cache/images/4/151824-st-galerie.jpg?BFB20)
![An die Feinde des demokratischen Aufbaus in der DDR: Wahlplakat zur Volkskammerwahl vom 15. Oktober 1950. Hier wird die Zustimmung für die Kandidaten der Nationalen Front demagogisch mit der Zustimmung für Frieden und Freiheit verknüpft. Ist also jemand...](/cache/images/6/151826-st-galerie.jpg?C60B7)
![Der Widerstand gegen die undemokratischen Volkskammerwahlen vom 15. Oktober 1950 geht oftmals von Schülern und Studenten aus. Der 18-jährige Oberschüler Hermann Joseph Flade benutzt unter anderem die Rückseite dieses offiziellen Wahlplakats für die...](/cache/images/7/151827-st-galerie.jpg?11DCF)
![Ihrer Verfassung nach ist die DDR eine föderalistisch organisierte und parlamentarisch regierte Republik, in der es Gewaltenteilung und ein Mehrparteiensystem gibt. Doch die Sitzverteilung in der Volkskammer steht schon vor den eigentlichen Wahlen fest....](/cache/images/9/151829-st-galerie.jpg?859FE)
![In den Wochen vor der Volkskammerwahl vom 15. Oktober 1950 müssen die Hausgemeinschaften die Verpflichtung unterschreiben, geschlossen zur Wahl zu gehen. Sie wird in Form der hier abgebildeten Plakate an den Häuserwänden angebracht. Quelle: Der große...](/cache/images/0/151830-st-galerie.jpg?81822)
Abschrift
![Vor den Wahlen zur Volkskammer am 15. Oktober 1950 wird eine Kinderzeichnung als Vorbild für die Themengestaltung im Schulunterricht benutzt. Quelle: Der große Wahlbetrug am 15. Oktober 1950 in der sowjetischen Besatzungszone, hrsg. v. Bundesministerium...](/cache/images/1/151831-st-galerie.jpg?09218)
![Erklärung aller Fraktionen des Deutschen Bundestags in der gegen die undemokratische Art der Volkskammerwahlen vom 15.Oktober 1950 in der DDR Stellung bezogen und die Bundesregierung zu verschiedenen Maßnahmen auffordert wird. Nur die kommunistische...](/cache/images/2/151832-st-galerie.jpg?82761)
Abschrift
![Erklärung aller Fraktionen des Deutschen Bundestags mit Ausnahme der kommunistischen, die gegen die undemokratische Art der Volkskammerwahlen vom 15.Oktober 1950 in der DDR Stellung bezieht und die Bundesregierung zu verschiedenen Maßnahmen auffordert....](/cache/images/5/153875-st-galerie.jpg?0EF9C)
Abschrift
![Einheitsliste der Kandidaten der Nationalen Front zu den Volkskammerwahlen vom 17. Oktober 1954. Quelle: Volkswahlen, Wahlterror, Wahlbeeinflussung und Wahlbehinderung bei den Wahlen zur Volkskammer am 17. Oktober 1954 in der Sowjetzone. Dokumente und...](/cache/images/3/151833-st-galerie.jpg?CF476)
Abschrift
![Die Propaganda macht auch vor Kindern nicht halt: Diktat im sechsten Schuljahr über die Volkskammerwahl vom 17. Oktober 1954. Quelle: Volkswahlen, Wahlterror, Wahlbeeinflussung und Wahlbehinderung bei den Wahlen zur Volkskammer am 17. Oktober 1954 in...](/cache/images/4/151834-st-galerie.jpg?8C842)
Abschrift
Der 15. Oktober 1950 ist der Tag, an dem in der DDR erstmals Wahlen zur Volkskammer sowie zu den Landtagen und Kommunalvertretungen stattfinden. Zur Abstimmung steht eine Einheitsliste der Kandidaten der Nationalen Front. Damit wird dem Wahlvolk jegliche Entscheidung genommen: Entweder stimmt der Wähler der gesamten Liste zu, oder er lehnt sie ab. Es ist nicht möglich, einzelne Abgeordnete zu wählen.
Sämtliche Abgeordnetenmandate sind bereits vor dem Wahltag auf die SED und die unter ihrer Vorherrschaft geduldeten Blockparteien und Massenorganisationen nach einem festen Schlüssel verteilt. Die SED erhält 25 Prozent, die vier Blockparteien je 10 Prozent, und die restlichen Sitze gehen an die Massenorganisationen. Die absolute Mehrheit für die SED ist dennoch garantiert, denn die Abgeordneten aus den Massenorganisationen sind mehrheitlich SED-Mitglieder. Hierzu gehören: der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB), die Freie Deutsche Jugend (FDJ), der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) und der Kulturbund. Im Jahre 1950 außerdem dabei: die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB), die Konsumgenossenschaften sowie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).
Der Wahlakt selbst ist nicht mehr als die bloße Abgabe der Stimmzettel. Offiziell wird bekannt gegeben, dass die Einheitsliste bei der Wahl 1950 eine Zustimmung von 99,7 Prozent erhalten hat. Viele Jugendliche vermuten deshalb Wahlbetrug.
Am 15. Oktober 1950 werden die Weichen gestellt: Sämtliche Urnengänge in den folgenden Jahrzehnten sind ebenfalls Scheinwahlen. Freie Wahlen werden erst möglich, als ein Ende der DDR bereits abzusehen ist: am 18. März 1990. Zu diesem Zeitpunkt muss sich die SED dem Druck der Friedlichen Revolution vom Herbst 1989 beugen.
Zitierempfehlung: „Keine Wahl – Die Volkskammerwahlen von 1950“, hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung und Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., letzte Änderung Dezember 2019, www.jugendopposition.de/145343
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