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XX. Parteitag der KPdSU

Auf dem XX. Parteitag der sowjetischen kommunistischen Partei (KPdSU) im Januar 1956 nimmt Parteichef Nikita Chruschtschow in einer Geheimrede eine Abrechnung mit den Verbrechen seines Vorgängers Josef Stalin vor. Sie bleibt nur kurze Zeit geheim, denn alsbald kommt der Text in westliche Hände und wird über Rundfunkstationen und Printmedien verbreitet. Obwohl die Abrechnung halbherzig bleibt und die Machtgrundlagen des Systems nicht antastet, stürzt das kommunistische Weltsystem daraufhin in eine tiefe Krise. Sie bringt zunächst einen Aufstand im polnischen Poznan und kurz darauf eine blutig niedergeschlagene Revolution in Ungarn hervor. Viele Genossen geraten in Glaubenszweifel. Der Parteitag, der oft verkürzend als Beginn der Entstalinisierung des Kommunismus' bezeichnet wird, bereitet die spätere Spaltung der kommunistischen Weltbewegung vor: in einen Flügel, der demokratische Ideen einbinden will (Eurokommunismus) und einen dogmatischen (Ostblock-)Flügel.


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