Wolfgang Ullmann
Theologe, DDR-Opposition, Politiker
geboren am 18. August 1929 in Dresden
gestorben am 30. Juli 2004
1948-1954
Studium der evangelischen Theologie und Philosophie an der Kirchlichen Hochschule in West-Berlin und ab 1950 in Göttingen
1952
Ignoriert die Aufforderung seiner Landeskirche an alle Theologiestudenten, in die DDR zurückzukehren
1954
Rückkehr in die DDR nach Abschluss seiner Studien und Promotion
1956
Ordination in Colmnitz, Übernahme der Landgemeinde Colmnitz bei Freiberg/Sachsen, zuerst als Vikar und später als Pfarrer
ab 1963
Dozent für Kirchengeschichte am Katechetischen Oberseminar in Naumburg
ab 1975
Vortragsreisen nach Westeuropa und in die USA, Delegierter der ev. Kirche der DDR zu Tagungen des Weltkirchenrates, Engagement in der ökumenischen Arbeit des Lutherischen Weltbundes
ab 1978
Dozent für Kirchengeschichte, sowie Welt- und Rechtsgeschichte am Sprachenkonvikt in Ost- Berlin,
ab 1981 Rektor des Sprachenkonviktes,
Engagement in der Oppositionsbewegung, die sich unter dem Dach der evangelischen Kirche der DDR formiert
ab 1987
Mitglied des Arbeitskreises "Initiative für Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung"
1989
Engagement für die Aufklärung der Wahlfälschungen bei den DDR-Kommunalwahlen im Mai,
Mitbegründer der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt (DJ),
Dezember: Mitinitiator und Vertreter von DJ am Zentralen Runden Tisch (bis März 1990), Entbindung von den Dozentenpflichten
1990
Februar - April: Minister ohne Geschäftsbereich in der DDR-Übergangsregierung Modrow, setzt sich besonders für die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit ein,
Mitautor des Verfassungsentwurfs des Zentralen Runden Tisches,
März - Oktober: Abgeordneter der Volkskammer, Fraktion Bündnis 90/Grüne, und Vizepräsident
1990-1994
Mitglied des Deutschen Bundestages für Bündnis 90/Die Grünen, Mitarbeiter im Innen-, Rechts- und im Verteidigungsausschuss
1991
Veröffentlichung der Schrift "Demokratie - jetzt oder nie! Perspektiven der Gerechtigkeit",
Mitherausgeber des Verfassungsentwurfs des Kuratoriums für einen demokratisch verfaßten Bund Deutscher Länder,
September: Mitglied des Gründungssprecherrates von Bündnis 90
1992
Mitglied des Bundessprecherrates von Bündnis 90
1991-1993
Mitglied der Gemeinsamen Verfassungskommission des Bundes und der Länder, fordert die Aufnahme des Rechtes auf Volksabstimmung, Volksbegehren und Volksentscheid in die Verfassung. Nach der Ablehnung seiner Forderungen verlässt er die Verfassungskommission.
1994-1999
Mitglied des Europäischen Parlaments, Liste der Grünen,
an der Erarbeitung einer europäischen Verfassung beteiligt,
Theodor-Heuss-Medaille
1999
Gründungsmitglied der Grünen Akademie bei der Heinrich-Böll-Stiftung