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Bündnis 90/Die Grünen

Die Partei geht 1993 aus der Vereinigung des Bündnis 90, einem Zusammenschluss ostdeutscher Bürgerbewegungen, und der westdeutschen basisdemokratisch-ökologischen Partei Die Grünen hervor.

Die Grünen werden 1980 in Karlsruhe gegründet, wo sich eine knappe Mehrheit von Delegierten grün-alternativer Gruppen und von Bürgerinitiativen gegen eine starke Minderheit durchsetzte. Die plädierte dafür, die ökologischen Forderungen und Ziele ohne parlamentarisch-politische Vertretung zu verfolgen. Diese Teilung in einen realpolitischen und einen linksökologischen, fundamentalistischen Flügel (Realos / Fundis) bestimmt bis heute die innerparteiliche Meinungsbildung.

Die Partei Bündnis 90 wird im September 1991 gegründet. Die Bürgerbewegungen Demokratie Jetzt, Initiative Frieden und Menschenrechte und Teile des Neuen Forums haben sich entschlossen, gemeinsam eine Partei zu bilden. Vorher bestehen schon Wahlbündnisse unter diesem Titel zwischen verschiedenen Vereinigungen.

Zur ersten gesamtdeutschen Wahl zum Bundestag 1990 kann Bündnis 90 zusammen mit der Grünen Partei der DDR (im November 1989 gegründet) acht Mandate erringen, während die westdeutschen Grünen an der 5-Prozent-Hürde scheitern.

Nach dem Zusammenschluss von Bündnis 90 und Die Grünen erreicht die Partei bei den Bundestagswahlen 1998 6,7 Prozent , 2002 8,6 Prozent und 2005 8,1 Prozent der Stimmen.

Die Partei tritt für internationale Solidarität und Gleichberechtigung der Geschlechter ein. Insbesondere das basisdemokratische Selbstverständnis ist ein wesentlicher Unterschied zu anderen Parteien. Es stärkt einerseits die Vielfalt und den regionalen Bezug der Partei, andererseits lässt es die innerparteilichen Unterschiede deutlicher nach außen treten. Das macht es schwieriger, die Ziele der Partei auf eine Person oder wenige bekannte Personen zu reduzieren.

Bei allen Organen strebt die Partei die Parität zwischen Frauen und Männern an. Im Bundesvorstand sind mindestens 50 Prozent Frauen vertreten.

Quelle: Schubert, Klaus / Klein, Martina (Hg.): Das Politiklexikon, Bonn 2001.


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