Uwe Kulisch
DDR-Opposition
geboren am 19. Februar 1957 in Halle/Saale
1972
Das Aufhängen eines Porträts von Ernesto Che Guevarra bei einer Solidaritätsveranstaltung für Angela Davis in der 10. Klasse in der POS Trotha führt zum ersten Konflikt mit dem Staat und dem öffentlichen Ausschluss aus der FDJ.
Danach Mitglied in der Jungen Gemeinde Trotha in Halle.
1973
Abschluss der 10. Klasse
1973-1975
Ausbildung zum Industriemechaniker im VEB Ultraschalltechnik Halle
1975
totale Wehrdienstverweigerung, seitdem vom Ministerium für Staatssicherheit und der Kriminalpolizei (Abt. 1) durchgängig bis 1989 in mehreren Operativen Vorgängen bearbeitet, mehrfach zugeführt und Zersetzungsmaßnahmen ausgesetzt
1975-1976
im VEB Ultraschalltechnik Halle als Mechaniker tätig
1976-1989
Mitglied und Mitbegründer mehrerer Untergrund-Zirkel, Themen: Philosophie, Pädagogik, Bildung, Frieden, Umwelt, Jugendkultur und Theologie der Befreiung
1976-1978
Studium im evangelischen Brüderhaus der Stephanus-Stiftung in Ost-Berlin, Jugendsozialarbeit
1976-1989
Beteiligung an öffentlichen Petitionen, Aktionen und Demonstrationen u. a. der nichtstaatlichen Friedensbewegung, z. B. Plakataktion gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, mehrere Zuführungen und Verhöre durch die Stasi
1978-1980
Fernstudium am Burckhardthaus in Potsdam, Kinder- und Jugendarbeit
1979
angestellt in der Galiläa-Gemeinde in Berlin-Friedrichshain für sozialdiakonische und Offene Jugendarbeit, Mitgestaltung von Blues-Messen und Werkstätten, Jugendgottesdiensten, Einzelfallbegleitung von Jugendlichen, Partnerschaftsberatung, Betreuung von Haftentlassenen, Punks, Platzgruppenarbeit, Hilfe für Übersiedlungsersuchende, Erstellung und Sammlung von Gedächtnisprotokollen zu staatlichen Übergriffen auf Jugendliche
1979-1985
mehrere Wohnungsbesetzungen in Ost-Berlin, Räumung im Auftrag der K 1 und des MfS. Trotz zweier Kleinkinder wird ihm nur eine Einraumwohnung mit Außenklo zugewiesen.
1983-1986
Mitbegründer einer Kommune mit Kindern in Ost-Berlin, Gegenkonzept zur staatlichen Krippenerziehung und dem staatlichen Kindergarten, Orientierung an der niederlaglosen Methode von Thomas Gordon
1984-1985
im VEB Küchengerätewerk Berlin als Mechaniker tätig,
Versuch der Gründung einer unabhängigen Gewerkschaft nach polnischem Vorbild,
Arbeitsverweigerung, nachdem sich herausgestellt hat, dass der Betrieb Ölpfannen für Panzer herstellt, danach unter einem Vorwand gekündigt
1986-1988
in der Volkssolidarität Berlin-Friedrichshain als Hauswirtschaftspfleger tätig
1987
maßgeblicher Initiator und Organisator des Kirchentages von Unten,
Redakteur und Mitautor der Untergrundzeitung (Samisdat) Kopfsprung
1988
Mitglied als Keramiker im Freien Künstlerkollegium Ost-Berlin für den Bereich Kunstkeramik
1989-2002
Mitbegründer einer alternativen Arbeits- und Lebensgemeinschaft in Thüringen
1991
maßgeblicher Gründer des Thüringer Archivs für Zeitgeschichte Jena
1992-1994
im Jugendamt in Jena, Straßensozialarbeiter
1995-2008
im Thüringer Archivs für Zeitgeschichte Jena Leiter und Projektmanager
2008
im Verein Freiheit e. V., Förderverein zur Gedenkstätte Andreasstraße Erfurt Projektmanager
2009-2010
Autor und Kurator der interaktiven Wanderausstellung „Von Liebe und Zorn. Jung Sein in der Diktatur“ im Verein Freiheit e. V.