Egon Bahr
Journalist, Politiker
geboren am 18. März 1922 in Treffurt
gestorben am 19. August 2015 in Berlin
1940
Wegen seiner jüdischen Großmutter wird er als Musikstudent abgelehnt und absolviert eine Lehre als Industriekaufmann.
1942-1944
Soldat im Zweiten Weltkrieg
1944/1945
Arbeit bei Rheinmetall-Borsig als Industriekaufmann
1945
Journalist in Berlin bei der "Berliner Zeitung", anschließend bei der "Allgemeinen Zeitung" aus der später die "Neue Zeitung" wird
1948-1950
Korrespondent des "Tagesspiegel" in Hamburg und Bonn
1950-1960
Chefkommentator des RIAS und 1953/54 Leiter des Bonner Büros des RIAS
1956
Eintritt in die SPD
1960-1966
Der Regierende Bürgermeister von West-Berlin, Willy Brandt, beruft Bahr an die Spitze des Presse- und Informationsamtes des Landes Berlin.
1961-1963
Gemeinsam mit Willy Brandt entwickelt Egon Bahr außenpolitische Leitgedanken, die die Basis für die spätere „Neue Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland“ bilden. In diesem Zusammenhang formuliert Bahr im Juli 1963 in einer Rede in der Evangelischen Akademie Tutzingen die neue Konzeption der deutschen Ostpolitik unter der Devise "Wandel durch Annäherung".
1966-1969
Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt sowie Sonderbotschafter und Leiter des Planungsstabs des Auswärtigen Amts
1969-1972
Staatssekretär im Bundeskanzleramt bei Willy Brandt
1971
Egon Bahr und Michael Kohl unterzeichnen in Bonn das Transitabkommen, das den Personen- und Güterverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin regelt. Es ist die erste deutsch-deutsche Vereinbarung auf Regierungsebene.
1972-1990
Mitglied des Deutschen Bundestages
1972-1974
Bundesbevollmächtigter für Berlin und Bundesminister für besondere Aufgaben,
Berater des Bundeskanzlers Brandt in allen Fragen der Ost- und Deutschlandpolitik
1972
Egon Bahr und Michael Kohl unterzeichnen den Grundlagenvertrag: Darin wird die Anerkennung der Vier-Mächte-Verantwortung, die Unverletzlichkeit der Genzen, die Beschränkung der Hoheitsgewalt auf das jeweilige Staatsgebiet, der Austausch "ständiger Vertreter", die Beibehaltung des innerdeutschen Handels und der Antrag beider Staaten auf Aufnahme in die UNO festgeschrieben.
1973, 1975
Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes
1974-1976
Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Kabinett von Helmut Schmidt
1976-1981
Bundesgeschäftsführer der SPD
1984-1994
Direktor des Instituts für Friedensforschung an der Universität Hamburg
1988
Veröffentlichung der Schrift "Zum europäischen Frieden. Eine Antwort auf Gorbatschow"
1990
Berater des DDR-Abrüstungs- und Verteidigungsministers Rainer Eppelmann
1997
Der "Willy-Brandt-Kreis" wird in Berlin von Günter Grass und Egon Bahr ins Leben gerufen.
1998
Veröffentlichung der Streitschrift zu Macht-, Sicherheits- und Außenpolitik "Deutsche Interessen"
2002
Ehrenbürger der Stadt Berlin.
Quelle:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BahrEgon/