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Fahnenappell

Seit den frühen 1950er Jahren ist der Fahnenappell fester Bestandteil der politischen Rituale an den Schulen der DDR. Im Regelfall zum Wochenbeginn müssen alle Schüler und Schülerinnen in geschlossenen Klassenformationen und in strammer Haltung auf dem Schulhof antreten. An einem hohen Mast flackert die Staatsfahne, der Schulleiter oder der FDJ-Sekretär hält eine Ansprache zur aktuellen politischen Lage. Schüler treten nach vorn und verpflichten sich, durch bessere schulische Leistungen und noch größere Anstrengungen beim freiwilligen Ernteeinsatz oder beim Sammeln von Altpapier und Schrott aktiv den weiteren Aufbau des Sozialismus zu unterstützen. Wer Pech hat, muss unter die Fahne treten, wird wegen staatsfeindlicher Äußerungen oder mangelhafter Disziplin gerügt und hat Selbstkritik zu üben. Andere Schüler werden gelobt.
Gibt es an der Schule einen eigenen Fanfarenzug oder eine Schalmeienkapelle, so erklingen Melodien aus dem politischen Liedgut der DDR.


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