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Volksaufstand vom 17. Juni 1953

Die Verkündung des „Aufbaus der Grundlagen des Sozialismus'“ im Sommer 1952 durch die SED-Führung auf der 2. SED-Parteikonferenz spitzt die Krise in der DDR zu. Die damit einhergehende „Verschärfung des Klassenkampfes“ hat zur Folge, dass sich die soziale Lage der Menschen erheblich verschlechtert, die Zuchthäuser überbelegt sind und die Fluchtzahlen dramatisch ansteigen.

Nachdem die SED-Führung am 9. Juni 1953 den „Neuen Kurs“ beschließt (auf Druck der sowjetischen Regierung), kommt es ab 12. Juni 1953 in zahlreichen Städten und Gemeinden der DDR zu Streiks und Demonstrationen. Diese gipfeln am 17. Juni 1953 in mächtigen Kundgebungen gegen das Regime.

In über 700 Städten und Gemeinden beteiligen sich etwa eine Million Menschen. Den Streikenden und Demonstranten geht es um freie Wahlen, Entlassung politischer Häftlinge, Wiedervereinigung und die Verbesserung ihrer sozialen Lage. Durch den Einsatz massiver sowjetischer Kampfverbände, ostdeutscher Polizeieinheiten und Einheiten des Ministeriums für Staatssicherheit wird der Aufstand relativ schnell niedergeschlagen.

Es kommt aber auch in den nachfolgenden Tagen zu Streiks und Demonstrationen, im Juli 1953 noch zu einer zweiten Streikwelle.

Es gibt über 50 Todesopfer sowie über 13.000 Festnahmen.
Verurteilt werden etwa 1.800 Männer und Frauen, darunter zwei zum Tode.

Der „17. Juni“ bedeutet eine Zäsur in der DDR-Geschichte: Die Angst vor einem neuen Aufstand beeinflusst fortan die Politik der SED-Führung.


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