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Jan Patocka

tschechischer Philosoph und Bürgerrechtler

geboren am 1. Juni 1907 in Turnov
gestorben am 13. März 1977 in Prag

1937
Abschluss seines Romanistik-, Slawistik- und Philosophiestudiums mit einer Habilitierung in Philosophie.

bis 1944
Nach der Schließung der tschechischen Hochschule Lehrer an verschiedenen Gymnasien.

1944-1948
Patocka lehrt zunächst wieder an der philosophischen Fakultät, verliert seine Professur jedoch im Jahr 1948, weil er sich dem herrschenden dogmatischen Marxismus nicht anpassen will.

1968
Während des Prager Frühlings wird Patocka rehabilitiert und kann wieder unterrichten.

1970
Zwangsweise Versetzung in den Ruhestand. Patocka übt seine Lehrtätigkeit dennoch weiter aus, ist dabei von Seiten der Behörden jedoch Schikanen ausgesetzt.

1976
Patocka wendet sich wiederholt und öffentlich gegen willkürliche Verhaftungen; er wird einer Sprecher der Menschenrechtsbewegung „Charta 77“.

1977
Der CSSR-Staatssicherheitsdienst verhört Patocka trotz Krankheit und internationaler Proteste elf Stunden lang; im Anschluss an das Verhör muss er in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wo er neun Tage später an den Folgen einer Gehirnblutung verstirbt.

Angaben beruhen auf: „Jan Patocka“, Int. Biographisches Archiv. Mit freundlicher Genehmigung der Munzinger-Archiv GmbH.


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