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Wachsmatrizen-Vervielfältigung

Druckverfahren, das seit den 1930er Jahren Anwendung findet. Die Widerstandsgruppe Weiße Rose druckt während des Dritten Reichs ihre Flugblätter mit diesem Verfahren. In ein mit Wachs beschichtetes Papier werden mittels Schreibmaschine (oder Stift) farbdurchlässige Durchbrüche geschaffen. Wird die Matrize mit Druckerschwärze eingefärbt, gelangt die Farbe nur an den Durchbrüchen auf das Druckpapier. Es entsteht eine Kopie der Matrize. Diese Methode kann manuell oder mit einfachen, handbetriebenen Druckmaschinen umgesetzt werden. Je nach Material ist eine Auflagenhöhe von 1.000 bis 2.000 Seiten erreichbar. Mit diesem Verfahren werden in der DDR beispielsweise die „Umweltblätter“ und verschiedene Ausgaben des „Grenzfalls“ gedruckt. Da auch staatliche Betriebe dieses Verfahren nutzen, können Mitglieder oppositioneller Gruppen immer wieder von dort Nachschub besorgen. Weitere Materialien werden von befreundeten westlichen Journalisten in den Osten geschmuggelt.


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