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Sachsenring Zwickau

Ursprünglich der Name einer Rennstrecke für Autos und Motorräder. Das nach dem Zweiten Weltkrieg enteignete Horch-Automobilwerk in Zwickau wird 1957 in Sachsenring Zwickau umbenannt. Bekannt wird die Firma durch den Kleinwagen „Trabant“ (auch: Trabbi), von dem zwischen 1957 und 1991 über drei Millionen Stück hergestellt werden. Seine Bauart folgt der DDR-Philosophie, kleine und robuste Autos zu produzieren, die finanziell erschwinglich sind, dafür aber ohne jeglichen Komfort auskommen müssen. Westliches Pendant ist der französische Citroën 2CV, im Volksmund „Ente“ genannt. Während die Ente besonders unter jungen Menschen in ganz Westeuropa Kultstatus erlangt (und deshalb über Jahrzehnte hinweg fast unverändert produziert wird), scheitert in der DDR eine Weiter- oder Neuentwicklung an wirtschaftlichen Ressourcen. So bleibt der Trabant die gesamte DDR-Geschichte hindurch für die große Mehrheit das einzige erschwingliche Auto. Seine Ausrüstung mit einem Zwei-Takt-Ottomotor erzeugt in den Großstädten eine erhebliche Umweltbelastung – und viel Gestank. Wegen der Verkleidung seiner Karosserie mit einem speziellen Plastikstoff wird er im Volksmund auch liebevoll-verächtlich als „Pappe“ bezeichnet. Erst nach dem Untergang der DDR bekommt die Pappe Kultstatus.


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