Kalter Krieg
Der Begriff kennzeichnet die unversöhnlichen Auseinandersetzungen ab dem Zweiten Weltkrieg bis 1989/91 zwischen den beiden Blöcken (Zusammenschlüsse von Staaten, die von den jeweiligen Supermächten Sowjetunion und USA angeführt werden). In Europa verläuft die Trennlinie zwischen den Zusammenschlüssen quer durch Deutschland, in Asien zwischen Japan und der Sowjetunion. Wegen der drohenden Selbstvernichtung der gesamten Menschheit durch einen globalen Atomkrieg sind beide Seiten daran interessiert, in ihren Auseinandersetzungen unterhalb der Schwelle zu einem 3. Weltkrieg zu agieren. Bewaffnete Konflikte werden nun vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika als begrenzte Stellvertreterkriege ausgetragen. Dennoch sind beide Seiten permanent in der Lage, sich global zu verteidigen oder auch anzugreifen. Die dazu benötigten Waffen sind einsatzbereit, werden modernisiert und in strategisch günstigere Positionen gebracht. Da die Waffen stets im Einsatz sind, ohne in einen wirklichen Krieg verwickelt zu sein, spricht man vom Kalten Krieg. Er erreicht seinen Höhepunkt mit der Kuba-Krise (siehe dort) Anfang der 1960er Jahre, als der Kalte Krieg in einen weltweiten atomaren Schlagabtausch zu eskalieren droht. Danach entwickeln die gegnerischen Lager zunehmend gemeinsame politische und militärische Instrumente, die diese Gefahr verringern sollen. In den 1980er Jahren gerät das „Gleichgewicht des Schreckens“ in Ost und West in eine Akzeptanzkrise. Weltweit entsteht eine basisorientierte Friedensbewegung, die sich für eine Überwindung der Blockkonfrontation einsetzt. Das Ende des Kalten Kriegs ist mit dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums 1989/91 erreicht. Man spricht nun nicht mehr von einer bipolaren Welt des Kalten Kriegs sondern einer multipolaren Welt.