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Aktion 100.000 Partnerschaften

Initiative aus der bundesrepublikanischen Friedensbewegung (Süddeutsches Friedensforum 1984), um offizielle Kontakte zwischen der Bundesrepublik und der DDR unterhalb der Regierungsebene zu schaffen. Zwischen Städten, Universitäten, Kirchengemeinden, Schulen und so weiter sollen Partnerschaften geschlossen werden. Damit erhofft man sich, die zwischen Ost und West aufgebaute atomare Bedrohungssituation zu unterlaufen.
In mehreren Städten der Bundesrepublik und in West-Berlin bilden sich Gruppen, die diese Aktion unterstützen.

Nachdem DDR-Oppositionelle zu bedenken geben, dass Begegnungen im offiziellen Rahmen keine reale Verbesserung der Kontakte ergeben, werden auch unabhängige und kirchliche Friedens- und Umweltgruppen stärker ins Gesichtsfeld gerückt. Und es werden die erschwerten Bedingungen für eine direkte Kommunikation thematisiert: Reiseverbote für DDR-Bürger ins Ausland, Einreiseverbote für Bundesbürger in die DDR, Verbot von Kontakten in den Westen für DDR-Bürger aus verschiedenen Studienrichtungen und Berufsgruppen.

Bis 1987 wird mit vielfältigen Aktionen versucht, Partnerschaften zu organisieren. Außerdem werden vor allem die Probleme Jugendlicher in der DDR thematisiert und eine Solidaritätskampagne mit verhafteten Wehrdienstverweigerern 1986 initiiert.

Von etwa 300 Städten in der Bundesrepublik wird die Bereitschaft zu Partnerschaften erklärt. Wie viele tatsächlich zustande kommen, ist bisher nicht bekannt.


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