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Zion 86 - Samisdat_RHG_Fak_0076

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Friedrichsfelder Extrablatt zu Afghanistan (März 1989), hergestellt vom Friedenskreis Friedrichsfelde. Vom Friedrichsfelder Feuermelder erscheinen von 1987 bis 1989 insgesamt 19 und vom Extrablatt 14 Ausgaben. Einige Hefte erzielten Auflagen von über...
Friedrichsfelder Extrablatt zu Afghanistan (März 1989), hergestellt vom Friedenskreis Friedrichsfelde. Vom Friedrichsfelder Feuermelder erscheinen von 1987 bis 1989 insgesamt 19 und vom Extrablatt 14 Ausgaben. Einige Hefte erzielten Auflagen von über 2.000 Exemplaren, hergestellt im Ormig-Druckverfahren. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft


Abschrift:

Friedrichsfelder Extrablatt zu Afghanistan, März 1989, hergestellt vom Friedenskreis Friedrichsfelde

friedrichsfelder extrablatt zu Afghanistan
märz 89
Nur zur innerkirchlichen Information

AFGHANISTAN DER KRIEG GEHT WEITER
Im April 1988 wurden in Genf die Genfer Afghanistan-Vereinbarungen unterzeichnet. Die Regierungen Afghanistans, Pakistans, der Sowjetunion und der USA verständigten sich auf Prinzipien, die in der UNO-Charta und anderen Bestandteilen des Völkerrechts ohnehin schon für verbindlich erklärt sind und schufen damit die politischen Voraussetzungen für einen Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan. Der Abzug begann daraufhin bereits Mitte Mai 1988.

Die Genfer Verträge und der Abzug der sowjetischen Interventionstruppen werden allerdings in absehbarer Zeit nicht zum Frieden in Afghanistan führen. Schließlich hatte die in einen Bürgerkrieg interveniert, und diesen nicht erst verursacht. Und die Ursachen des Bürgerkriegs, nämlich die tiefgreifenden sozialen und politisch religiösen Konflikte innerhalb des Landes sind alles andere als gelöst. Eher wurden sie durch den jahrelangen Krieg noch zugespitzt.

Die Genfer Abkommen führen vorläufig zu drei konkreten Ergebnissen: dem Abzug der sowjetischen Truppen, der Verschärfung der Konflikte zwischen Regierung und Mudjahedin und zunehmenden – auch gewaltsam ausgetragenen – Konflikten innerhalb der Mudjahedin-Allianz.

ANMERKUNGEN ZUR VORGESCHICHTE

Afghanistan ist ein extrem armes und wirtschaftlich wenig entwickeltes Land. Der ökonomische Standard wird dadurch gekennzeichnet, daß es nicht einmal Statistiken über den Umfang des Bruttosozialproduktes gibt. Schätzungen besagen, daß etwa 80% der Afghanen von der Landwirtschaft leben.
Die politische Tradition entspricht diesen Bedingungen und den geographischen und topographischen Gegebenheiten: große Teile des Landes sind zerklüftet oder sonstwie schwer zugänglich, die Infrastruktur im Verkehrsbereich ist höchst mangelhaft. Entsprechend zersplittert waren in Afghanistan traditionell die politische Macht und der ökonomische Einfluß. Stammeshäuptlinge, traditionel-...

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