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Zion 86 - Aktionen der DDR-Umwelt-Bewegung_RHG_Fak_0114
Nach dem GAU: Eingabe des Friedens- und Umweltkreises der Pfarr- und Glaubensgemeinde Berlin-Lichtenberg an den Ministerrat der DDR zum Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl (1. Mai 1986). Sie gehört zu den ersten Erklärungen zum Tschernobyl-Unfall, die von Umweltgruppen herausgegeben werden. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Abschrift:
1. Mai 1986, Eingabe des Friedens- und Umweltkreises der Pfarr- und Glaubensgemeinde Berlin-Lichtenberg an den Ministerrat der DDR zum Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl
Berlin, den 1.5.86
Friedens- und Umweltkreis der
Pfarr- und Glaubensgemeinde
Berlin-Lichtenberg
1130 Berlin
Jaques-Duclos-Str. 33
Sekretariat des Ministerrates der DDR
1020 Berlin
Klosterstraße 47
Kopie an die Botschaft der UdSSR
1080 Berlin
Unter den Linden 63-65
E I N G A B E
Betroffen haben wir zur Kenntnis genommen, daß bei einem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl bei Kiew eine noch unbekannte Anzahl von Menschen umgekommen sind. Zur Stunde ist immer noch nichts Genaues über die Ausmaße des Unfalls bekannt. Skandinavische Experten wollen allerdings aus der Zusammensetzung der Giftgaswolke, die mehrfach ihre Länder überquerte, sogar auf ein Durchschmelzen des Reaktorkerns schließen.
Welcher Art dieser Unfall auch immer sei. Er bedeutet, daß die jahrelangen Behauptungen von sowjetischen und DDR-Experten, daß Atomkraftwerke sowjetischen Typus absolut sicher seien, mindestens ein Irrtum sind. Wir konstatieren, daß wir die Urteile dieser „Experten“ in der Zukunft mit der gleichen Skepsis aufnehmen müssen, wie die ihrer westlichen Kollegen.
Von der sowjetischen Regierung wurde zur Aufklärung der Katastrophe eine Untersuchungskommission eingesetzt. Die Atomkraftwerke der DDR sind Import aus der Sowjetunion. Wenn die DDR in einer ADN-Meldung vom 30.4. behauptet, daß die bei uns aufgebauten Typen sicherer wären als die sowjetischen, so sind wir der gleichen Mitteilungen mißtrauisch geworden. Offenbar gelten bei Experten aller Welt jeweils ihre eigenen KKWs solange als sicher, bis sich das Gegenteil zeigt. Da jeder kleinste Effekt an einem Atomkraftwerk zu Katastrophen landesübergreifenden Ausmaßes führen kann, halten wir das Risiko der Atomenergie je länger je mehr für nicht verantwortbar. Jede andere Technologie kann nach kleineren oder größeren Unfällen verbessert und weiterentwickelt werden. Unfälle der Atomtechnologie sind so katastrophal, daß man sich keine Fehler leisten kann.
Wir fordern die völlige Abschaltung aller Kernkraftwerke. Wir fordern die Regierung der DDR auf, im Interesse der Bevölkerung bestehende Programme zur Entwicklung dezentraler alternativer Energieerzeugungstechnologien zu forcieren bzw. solche überhaupt erst aufzubauen. Die Alternative zur Schwefelvergiftung von Mensch und Umwelt darf nicht der Strahlentod sein !
Hochachtungsvoll!
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