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Wahl 50 - Jugend nach dem Krieg_RHG_Fak_0602_a

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„Rüstet zum Treffen“: Im Vorfeld der Weltjugendfestspiele vom August 1951 versucht dieses Flugblatt, den zur Schau gestellten Friedenswillen der DDR als Lüge zu entlarven. Das Flugblatt wurde von der Gruppe Freiheit, Aktion der Jugend in Bonn, herausgegeben....
„Rüstet zum Treffen“: Im Vorfeld der Weltjugendfestspiele vom August 1951 versucht dieses Flugblatt, den zur Schau gestellten Friedenswillen der DDR als Lüge zu entlarven. Das Flugblatt wurde von der Gruppe Freiheit, Aktion der Jugend in Bonn, herausgegeben. Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Seite 4 von 4


Abschrift:

"Rüstet zum Treffen". Im Vorfeld der in der DDR stattfindenden Weltjugendfestspiele vom August 1951, versucht dieses Flugblatt, den zur Schau gestellten Friedenswillen der DDR als Lüge zu entlarven.


Rüstet zum Treffen

Jugendfreunde! Friedensfreunde!
Schaut Euch die drei genau an, die der deutschen Jugend gern den Marsch blasen möchten! Damit sie's nicht können, muß man sie kennen!

WALTER ULBRICHT

Möge das deutsche Volk den Frieden bis zum Äußersten verteidigen
+++++bis zum Äußersten

JOSEF W. STALIN

Das siegreiche Proletariat wird sich gegen die übrige Welt verteidigen und im Notfall sogar mit Kriegsgewalt vorgehen
++++++bis zum Äußersten

UND DER DRITTE

Der schweigt - und erntet, wie von jeher, was die anderen säen
++++++bis zum Äußersten

Trefft euch zur Rüstung
DER FRIEDLIEBENDEN JUGEND DER WELT IM AUGUST 1951 IN BERLIN
WARUM DENN NOCH RÜSTEN?
Es ist doch schon alles da:

Panzer und Kanonen aus den SAG-Betrieben der Sowjetzone (nur zwei Beispiele):

Der SAG-Betrieb Stahlwerk Silbitz bei Krossen (Elster) ist seit Mitte 1950 mehr und mehr auf die ausschließliche Fertigung von Panzerteilen umgestellt worden. Gegenwärtig stellt das Werk monatlich etwa 60 Tonnen Kettenräder für Panzer her. Seit Herbst 1950 ist die Großfertigung von Panzerplatten von 50-80 mm Stärke aufgenommen worden. Die tägliche Fertigungsmenge dürfte inzwischen auf etwa 60 Panzerplatten angestiegen sein.
Seit Anfang August 1950 werden beim SAG-Betrieb Stahlwerk Frankleben bei Merseburg kompliziert geformte Maschinenteile aus Stahlguß nach sowjetischen Zeichnungen angefertigt. Aus diesen Zeichnungen war aller Text mit Ausnahme der Maßangaben herausgeschnitten. Arbeiter des Betriebes erklärten, daß es sich hierbei um Unterteile für schwere Geschütze handelt. Seit Anfang August 1950 geht die Fertigung ununterbrochen vor sich. Innerhalb von zwei Tagen wird jeweils eines dieser großen Teile geformt und gegossen.

Eine militärisch organisierte Volkspolizei unter sowjetischer Befehlsgewalt:

Den Artillerie-Einheiten standen außer Handfeuerwaffen zu Ausbildungszwecken bis zu 18 Geschütze pro Einheit zur Verfügung. Es handelte sich dabei um folgende Typen: Leichtes Inf.-Geschütz, Kal. 5,5 cm, Schweres Inf.-Geschütz, Kal. 15,0 cm, Leichte Feldhaubitze 18, Kal. 10,5 cm, Schwere Feldhaubitze 18, Kal. 15,0 cm, Kanone, Kal. 10,5 cm, Vierlings-Flak, Kal. 2 cm, Flak, Kal. 8,8 und 12,5 cm, Pak, Kal. 3,7 und 7,5 cm. Außer Handfeuerwaffen standen den Panzer-Einheiten einige Kampfwagen für Ausbildungszwecke zur Verfügung. Es handelte sich um folgende Typen. Panzer "Stalin" (sowjetisch), Panzer "Tiger" (deutsch), Sturmgeschütze, gepanzerte Munitionsschlepper, leichte und schwere Panzer-Spähwagen.

Eine "vormilitärische Ausbildung" in der gesamten Freien Deutschen Jugend:

Im Frühjahr 1949 wurden ausgewählte Funktionäre der FDJ zur militärischen Ausbildung bei der Volkspolizei herangezogen und im Gebrauch von Karabiner, Maschinengewehr und Flammenwerfer unterwiesen.
Im Mai 1950 gab Manfred Gerlach vom Zentralrat der FDJ bekannt, daß alle Jungen über 14 Jahre am Karabiner 98 K und der Pistole 08 ausgebildet würden.
Im November 1950 wurden drei Volkspolizeischulen für die Offiziersausbildung von FDJ-Führern bestimmt und der 2. FDJ-Führer Heinz Keßler zum Chefinspekteur der Volkspolizei ernannt.
Alles für den "Friedenskampf bis zum Äußersten .."!
"Freiheit", Aktion der Jugend, Bonn (Postfach)
Druck: Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main G. m. b. H., Frankfurt am Main.



Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie

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