Christian Kunert
![Christian Kunert, circa 1956. Quelle: Privatarchiv](/cache/images/4/153774-st-galerie.jpg?2C814)
![Christian Kunert mit seiner Band „Little Stars“ 1965. Quelle: Privatarchiv](/cache/images/5/153775-st-galerie.jpg?68BFB)
![Christian Kunert in Leipzig 1970. Privatarchiv.](/cache/images/6/153776-st-galerie.jpg?D1FFD)
![Christian Kunert in Leipzig 1960. Quelle: Privatarchiv](/cache/images/7/153777-st-galerie.jpg?9C64F)
![Christian Kunert am Keyboard. Quelle: Privatarchiv](/cache/images/8/153778-st-galerie.jpg?A348C)
![Autogrammkarte von Renft aus dem Jahr 1974. Christian "Kuno" Kunert unten links. Quelle: Privatarchiv](/cache/images/9/153779-st-galerie.jpg?5AAFE)
![Jedes Programm in der DDR muss vor seiner öffentlichen Aufführung von einer staatlichen Kommission abgenommen werden. Im Sommer 1976 stellt das Duo Pannach Kunert ein neues Programm vor. Für die Kommission hat Gerulf Pannach diese Begrüßung geschrieben....](/cache/images/0/153780-st-galerie.jpg?D41CA)
![Vier Unerwünschte: Nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns im November 1976 werden Christian Kunert, Gerulf Pannach und Jürgen Fuchs vom MfS verhaftet. Gerulf Pannach und Christian Kunert sind nahezu jedem Jugendlichen in der DDR bekannt, denn sie spielen...](/cache/images/1/153781-st-galerie.jpg?B4DAB)
![Erklärung von Jürgen Fuchs, Gerulf Pannach und Christian Kunert zu ihrer erzwungenen Ausreise. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft](/cache/images/2/153782-st-galerie.jpg?A6DDE)
Abschrift
![4. November 1977, Eissporthalle in West-Berlin: Nach ihrer Ausweisung aus der DDR treten Gerulf Pannach (29) und Christian Kunert (25) zusammen mit ihrem Freund Wolf Biermann auf. V.l.n.r.: Christian „Kuno“ Kunert, Gerulf Pannach. Quelle: Archiv StAufarb,...](/cache/images/3/153783-st-galerie.jpg?B537D)
![Christian Kunert (rechts) und Gerulf Pannach zu Beginn der 1980er Jahre bei einem Konzert in West-Berlin. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky](/cache/images/7/153787-st-galerie.jpg?4247C)
![Christian Kunert zu Beginn der 1980er Jahre bei einem Konzert in West-Berlin. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky](/cache/images/4/153784-st-galerie.jpg?92793)
![Das Lied „Fluche, Seele, fluche“ entsteht 1980, drei Jahre nach der Ausbürgerung von Gerulf Pannach und Christian Kunert. Vielen, die aus der DDR im Westen ankommen, ist das Lied aus dem Herzen gesungen. Christian Kunert bei Aufnahmen zur Langspeilplatte...](/cache/images/8/153788-st-galerie.jpg?A16B0)
![Christian Kunert am 4. September 2004 bei einem Konzert anlässlich des Bausoldatenkongresses in Potsdam. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rolf Walter](/cache/images/5/153785-st-galerie.jpg?A630F)
![Christian Kunert, 21. Oktober 2004. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Gunnar Uhlenhut](/cache/images/6/153786-st-galerie.jpg?6DB16)
Leipzig 1971. Mit 19 Jahren wird Christian Kunert Keyboarder bei der Band Renft. Diese wird 1975 endgültig verboten. Gerulf Pannach, seinem Musikerkollegen, wurde schon zuvor ein Auftrittsverbot erteilt, Klaus Renft lässt ihn jedoch illegal während ihrer Konzerte solo auftreten. Zusammen mit Gerulf Pannach, von dem viele kritische Texte der Band stammen, versucht Christian „Kuno“ Kunert nach dem Verbot der Gruppe, ein eigenes Programm auf die Beine zu stellen. Aber das wird nicht genehmigt. Stattdessen stapeln die beiden befreundeten Musiker im Obst- und Gemüsehandel Kisten.
Im November 1976 erfährt Christian Kunert von der Ausbürgerung Wolf Biermanns und fährt sofort zusammen mit Gerulf Pannach nach Grünheide bei Berlin zu Robert Havemann. Auf dem Grundstück des mit Hausarrest belegten Systemkritikers entsteht eine Art Nachrichtenzentrum. Hier treffen Oppositionelle zusammen, um sich zu beraten und der Westpresse Interviews zu geben. Hier haben sie das Gefühl, mit ihrer Empörung über die Ausbürgerung nicht allein zu sein. Auch Christian Kunert unterschreibt den Offenen Brief der Berliner Schriftsteller, der um die Rücknahme der Biermann-Ausbürgerung bittet. Aber eigentlich würde er lieber ein Lied schreiben, das seinen Protest und den seiner Generation zum Ausdruck bringt.
Kurz darauf wird Christian Kunert zusammen mit Gerulf Pannach auf dem Berliner Alexanderplatz verhaftet und in das Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen gebracht. Die Begründung lautet: „Verdacht auf Asozialität“, später kommt „staatsfeindliche Hetze“ dazu. Man droht ihnen mit bis zu zehn Jahren Haft. Nach neun Monaten Gefangenschaft – mit täglichen Verhören und ohne Kontakt zu seinen Freunden Jürgen Fuchs und Gerulf Pannach – stimmt Christian Kunert gezwungenermaßen seiner Ausreise zu.
Zwei Tage später, am 26. August 1977, wird Christian Kunert zusammen mit Gerulf Pannach und Jürgen Fuchs nach West-Berlin ausgewiesen.
Biografische Angaben zu Christian Kunert finden sie im Personenlexikon.
Zitierempfehlung: „Christian Kunert“, hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung und Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., letzte Änderung Dezember 2019, www.jugendopposition.de/145514
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