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Anti-Schah-Demonstration

Vom 27. Mai bis zum 4. Juni 1967 besucht Persiens Schah Rezah Pahlawi mit seiner Gattin Farah Diba die Bundesrepublik und West-Berlin. An fast allen Orten seines Aufenthalts kommt es zu Protesten gegen den diktatorisch regierenden Monarchen.

Am 2. Juni besucht das Paar West-Berlin, wo es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt. Während die Polizei tatenlos zusieht, wie eigens eingeflogene Schah-freundliche Perser mit Totschlägern und Knüppeln auf die Demonstranten einschlagen, werden die Protestierer hingegen mit bis dahin beispielloser Gewaltanwendung auseinander getrieben.

In dieser aufgeheizten Situation wird am Abend der Student Benno Ohnesorg auf einem Garagenhof ohne ersichtlichen Grund vom Polizeioberwachtmeister Karl Heinz Kurras erschossen. Weitere Demonstranten werden schwer verletzt.

Am nächsten Tag wird ein generelles Demonstrationsverbot verhängt und die Bildung von Schnellgerichten angekündigt.

Für die Beerdigung Benno Ohnesorgs wird ein Polizeieinsatz angedroht, wenn zu viele Teilnehmer erscheinen. Der Todesschütze wird freigesprochen.

Monatelang wird Berlin in eine Art Ausnahmezustand versetzt. Im gesamten Bundesgebiet löst der Tod von Benno Ohnesorg Proteste aus.
Diese Ereignisse tragen sehr zur Verschärfung der Konfrontation von Studentenbewegung und Staatsmacht bei.

Quelle: Hartwig Bögenholz, Wendepunkte – Die Chronik der Republik. Der Weg der Deutschen in Ost und West, Reinbek bei Hamburg 1999.


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