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Biografie Johanna Kalex

DDR-Opposition

geb. am 8. Juli 1964 in Dresden als Annette Ebischbach

Sie wächst als Einzelkind in gutbürgerlichen Verhältnissen mit Reit- und Gitarrenunterricht auf. Den Namen Johanna erhält sie von ihren Freunden in der Dresdner Hippieszene, die sie mit 13 Jahren kennenlernt. Sie besucht die Schule bis zur zehnten Klasse und verweigert den Wehrkundeunterricht. Mit zwei Mitschülern geht sie regelmäßig zur Jungen Gemeinde bei Pfarrer Zeitz und lässt sich mit 14 Jahren taufen.

1981
beginnt sie ein Studium zur Unterstufenlehrerin, wird jedoch nach sechs Wochen exmatrikuliert. Unter anderem, weil sie Informationsmaterial über den Sozialen Friedensdienst verteilt, öffentlich ihr FDJ-Hemd verbrennt und die vormilitärische Ausbildung verweigert. Sie arbeitet als Putzhilfe im Krankenhaus und beginnt eine Ausbildung zur Krankenschwester.

1982
initiiert Johanna Kalex als 17-Jährige den Aufruf zur Friedensdemonstration an der Ruine der Dresdner Frauenkirche zum 13. Februar, dem circa 8.000 Menschen aus der ganzen DDR folgen. Im selben Jahr heiratet sie Roman Kalex. Die beiden bekommen vier Kinder. Die Traurede arbeiten beide mit aus. Sie wird ein Plädoyer für Totalverweigerung und Friedensarbeit.

1985
konstituieren Johanna und Roman Kalex die unabhängige Gruppe Wolfspelz in Dresden. Sie ist anarchistisch orientiert und agiert unabhängig von der Kirche. Wolfspelz beteiligt sich an Friedenswerkstätten, führt Flugblatt- und Plakataktionen durch und wird Teil eines Oppositionsnetzwerks. Hierzu gehören auch die Umwelt-Bibliothek Berlin, die Leipziger Gruppen und die Charta 77 in der Tschechoslowakei.

1989/90
weiterhin mit Wolfspelz v.a. gegen Neonazis aktiv

1992/93
verlässt sie Deutschland nach einem Überfall von Neonazis in ihrer Wohnung und lebt mit ihrem Mann in der Dominikanischen Republik. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland lassen sich Johanna und Roman Kalex scheiden.

Heute
Besitzerin der Szenekneipe Trotzdem in der Dresdner Neustadt


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