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Imre Nagy

Ungarischer Politiker

geboren am 7. Juni 1896 in Kaposvar/Ungarn
gestorben am 16. Juni 1958 in Budapest

1914-1916
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg

1916
Russische Kriegsgefangenschaft

1917
Nach der Oktoberrevolution als sowjetischer Bürger Mitglied der Roten Armee

1919
Kurzer Aufenthalt in Ungarn, nach dem Scheitern der kommunistischen Regierung Flucht in die Sowjetunion

1921
Rückkehr nach Ungarn und Eintritt in die Sozialdemokratische Partei, aus der er wegen seiner radikalen linken Kritik bald wieder ausgeschlossen wird,
Beitritt zur illegalen (kommunistischen) Sozialistischen Arbeiterpartei Ungarns,

1927-28 Verhaftung und Inhaftierung in Ungarn

1929
Emigration in die Sowjetunion, dort Mitarbeiter Bucharins,
erarbeitet im Auftrag der Komintern das Agrarprogramm der KP

1939-1944
Während des Zweiten Weltkrieges in Moskau, arbeitet unter anderem als Chefredakteur für das ungarische "Radio Kossuth"

1944-45
Rückkehr nach Ungarn,
Ernennung zum Landwirtschaftsminister,
Beteiligung an der Vorbereitung und Durchführung der großen Agrarreform zur Zerschlagung des Großgrundbesitzes in Ungarn.

1944-1949
Mitglied des Zentralkomitees der ungarischen Kommunistischen Partei (KP)

1945
Als Innenminister unter anderem mit Maßnahmen zur Vertreibung der Ungarndeutschen befasst

1949
Ausschluß aus dem Politbüro aufgrund politischer Differenzen,
Professor für politische Wissenschaften an der Budapester Universität

1951
Wiederaufnahme in das Politbüro der KP

1952
Minister für Kollektivierung und Vizeministerpräsident

1953
Im Zuges des "Neuen Kurses" der ungarischen KP Wahl zum Ministerpräsidenten,
Propagierung der Idee des "nationalen und menschlichen Sozialismus"

1955
Wegen "Rechtsabweichung" seiner Ämter enthoben, später Ausschluss aus der Partei

1956
Nagy wird politisch rehabilitiert.
Beginn der revolutionären Ereignisse in Ungarn, in deren Folge Nagy erneut zum Ministerpräsidenten berufen wird und an die Spitze des Aufstands tritt. Nagys Programm, das reformsozialistische Ungarn nach dem Abzug der Sowjetarmee in eine parlamentarische Demokratie und in die Neutralität zu führen, versetzt die Kremlführung in Alarmbereitschaft. Vergeblich ruft er die UNO um Hilfe an. Sowjetische Panzerverbände rücken in Ungarn ein.
November: Nagy kündigt die Mitgliedschaft Ungarns im Warschauer Pakt auf und proklamiert die Neutralität Ungarns.
10./11. November: Das von Aufständischen und Teilen der Armee verteidigte Budapest fällt nach blutigen Straßenkämpfen. Der Aufstand in Ungarn bricht zusammen, entgegen vorheriger Zusagen wird Nagy, der in der jugoslawischen Botschaft Asyl gesucht hat, nach Verlassen der Botschaft verhaftet und in Rumänien inhaftiert.

1958
Verfahren wegen "konterrevolutionären Verhaltens" und Verurteilung zum Tode.
Im Juni wird Imre Nagy im Hof des Zentralgefängnisses von Budapest erhängt .

1989
Rehabilitation

Quelle:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/NagyImre/


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