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Bruderland

Die nach dem Zweiten Weltkrieg gebildeten sozialistischen Staaten verstehen sich als Bruderländer. Sie sind durch ähnliche gesellschaftliche Systeme und ihre angeblich freiwillige Unterordnung unter die Sowjetunion gekennzeichnet. Die Bruderländer sind in einem Wirtschaftsverbund, dem Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe und einem Militärbündnis, dem Warschauer Vertrag, organisiert.

Da die im „Bruderbund“ gebotene Solidarität oft genug ihre Grenze an nationalen Interessen im wirtschaftlichen, militärischen und politischen Bereich findet, wird die propagandistische Formel nicht selten zur Zielscheibe des Volkswitzes. So stammt die auf die Sowjetunion gemünzte Bezeichnung „großer Bruder“ nicht etwa aus der Propagandasprache der DDR, sondern aus George Orwells Roman „1984“. Der beschreibt damit einen Diktator, der seine Grausamkeit durch menschenfreundliche Propaganda verschleiert.


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