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Sachbücher

Den acht Kapiteln von „Jugendopposition in der DDR“ und ihren jeweiligen Unterthemen zugeordnet, wird hier auf ausgewählte Publikationen hingewiesen, beginnend mit Literatur und Quellensammlungen, die kapitelübergreifende Themen behandeln. Die kurzen Beschreibungen richten sich speziell an Jugendliche bzw. Lehrkräfte.

übergreifende Literatur 
Freie Wahlen! 
Volksaufstand 
Die Mauer muss weg! 
Hände weg von Prag! 
Holt Biermann zurück! 
Schwerter zu Pflugscharen! 
Menschenrechte 
Revolution 

übergreifende Literatur


Ash, Timothy Garton, Ein Jahrhundert wird abgewählt. Aus den Zentren Mitteleuropas. 1980-1990. München/Wien 1990.

Der Historiker und Zeitungsreporter Timothy Garton Ash hat in den 1980er Jahren nicht nur die DDR sondern auch Polen, Ungarn und die Tschechoslowakei besucht und auf diesen Reisen Reportagen geschrieben. Dabei hat er viele wichtige Momente der osteuropäischen Oppositionsgeschichte eingefangen, u.a. auch der DDR-Oppositionsgeschichte.

BStU: Quellen für die Schule.
Heft 1: Jugendliche Inoffizielle Mitarbeiter (IM) am Beispiel des IM „Shenja", Berlin 2004;
Heft 2: Flucht aus der DDR am Beispiel „Versuchter Grenzdurchbruch zweier Schüler", Berlin 2004;
Heft 3: Jugendliche im Stasi-Visier am Beispiel des Operativen Vorgangs (OV) „Signal", Berlin 2005.

Für Veranstaltungen mit Schülern, Lehrern und Studenten wurden Auszüge aus Akten zusammengestellt, die aufgrund ihres exemplarischen Charakters und ihres Bezugs zur Lebenswelt Jugendlicher für die Arbeit mit Schülern besonders geeignet scheinen. Die Aktenauszüge behalten den Aufbau der Stasi-Akten bei und lassen so die Arbeitsweise des MfS erkennen. Neben einer knappen Einordnung und den für das Verständnis erforderlichen Abkürzungen und Erläuterungen wurde bewusst auf weitere Kommentare verzichtet. Separate Arbeitsbögen bieten Anregungen für die Einzel- oder Gruppenarbeit und einige Begleitinformationen.

Interner LinkHeft 1 und 2 als pdf-Dateien abrufbar ...

Sauer, Michael (Hrsg.): Spurensucher – Ein Praxisbuch für die historische Projektarbeit.

 Hamburg 2014.

Attraktiver und lebendiger soll der Geschichtsunterricht werden. Historische Projektarbeit ist ein Weg zu diesem Ziel. Spurensucher stellt Themen und Methoden vor und ist ein unverzichtbares Hand- und Arbeitsbuch für Lehrerinnen und Lehrer, aber auch für ambitionierte Schülerinnen und Schüler sowie Studierende – eine Ideenbörse für jede Art der lokalhistorischen Forschung.

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Hamann, Christoph / Janowitz, Axel (Hg.): Feindliche Jugend?

Verfolgung und Disziplinierung Jugendlicher durch das Ministerium für Staatssicherheit. Berlin 2006.

Mit Beispielen aus Stasi-Akten wurden Vorschläge für die Behandlung des Themas „MfS“ im Unterricht erarbeitet. Die Fallbeispiele sind so aufbereitet, dass sie Lehrkräften eine konkrete und umsetzungsorientierte Grundlage für den Einsatz im Unterricht bieten.

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Hamersky, Heidrun (Hg.): Gegenansichten.

Fotografien zur politischen und kulturellen Opposition in Osteuropa 1956-1989. Berlin 2005.

Dieses Buch zeigt beeindruckende Fotografien der Alternativszenen in Ost- und Ostmitteleuropa. Sie gewähren einen ungefilterten Einblick in Milieus, in denen sich Gegenöffentlichkeiten formierten, verbotene Schriften entstanden oder alternative Kultur Asyl fand. Überleben hieß für viele, sich Mut, Witz und Menschlichkeit zu bewahren.

Höck, Dorothea / Reifarth, Jürgen: Die DDR: Geschichte, Politik, Kultur, Alltag.

Ein Projektbuch. Arbeitsmaterialien für Sekundarstufen, Mülheim an der Ruhr 2004.

Kurze Informationstexte sowie zahlreiche Beispiele, Fotos und Dokumente zeigen, wie der Staat seine Bürger beherrschte und wie die Menschen – damit oder dagegen – lebten. Das Buch enthält konkrete Vorschläge zur historischen Projektarbeit.

Jander, Martin: Jugend in der DDR.

Alltag in der Diktatur. Unterrichtsmaterialien Geschichte betrifft uns, Aachen 2006.

Unterrichtsmaterialien für einen fundierten und methodisch zeitgemäßen Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10 der Sekundarstufe I. Das Heft enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. Im Heft finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien. Die Quellen sind schüleradäquat aufbereitet. Die Unterrichtsangebote sind modular aufgebaut, sodass sie auf Ihren Zeitrahmen abgestimmt unterrichten können.

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Judt, Matthias (Hg.): DDR-Geschichte in Dokumenten.

Beschlüsse, Berichte, interne Materialien und Alltagszeugnisse. Bonn 1998.

Der Sammelband hat folgende Schwerpunkte: Parteien und Staat, Wirtschaft, Sozialstruktur, Wissenschaft und Bildung, Kultur und Medien, Kirchen, Sicherheitspolitik sowie Deutschland- und Außenpolitik. Nach einer grundlegenden Einführung in die jeweilige Thematik und die sie charakterisierende Entwicklung folgen die chronologisch angeordneten Dokumente bzw. ihnen entnommene wichtige Passagen. Die ausgewählten Materialien beschränken sich nicht auf offizielle Verlautbarungen, sondern schließen auch interne Anweisungen und geheime Berichte sowie Texte aus dem Alltagsleben ein.

Kleßmann, Christoph: Die doppelte Staatsgründung.

Deutsche Geschichte 1945-1955. Bonn 1991.

Knappe, übersichtliche sowie fundierte Darstellung und Dokumentation vor allem der politischen, aber auch der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung des ersten Nachkriegsjahrzehnts in den deutschen Besatzungszonen bzw. beiden deutschen Staaten.

Kleßmann, Christoph: Zwei Staaten, eine Nation.

Deutsche Geschichte 1955-1970. Bonn 1997.

Mit dem gleichen Ansatz wird in diesem Folgeband die Entwicklung seit der zweiten Hälfte der 1950er Jahre analysiert.

Kochan, Thomas / Rauhut, Michael (Hg.): Bye Bye, Lübben City.

Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR. Berlin 2004.

40 Beiträge zeichnen das Bild einer „unruhevollen Jugend“ in der DDR. Namhafte Publizisten, Musiker, Alltagsforscher und Szene-Aktivisten berichten aus unterschiedlichen Perspektiven über historische Entwicklungslinien, einschneidende Ereignisse und den Stoff, aus dem Träume gemacht sind. Wie war die Szene organisiert, wo lagen ihre Zentren, welche Rolle spielten Frauen in dieser Männerdomäne? Was waren typische Rituale, wie hat der Staat auf das Aussteiger-Phänomen reagiert, welchen Platz besaß der Blues in den Medien? Die Fragen werden mit präzisem Blick, aber immer auch kurzweilig beantwortet. Da wird eine abenteuerliche Odyssee per Anhalter bis in die ferne Mongolei geschildert oder das anarchische Treiben des Wasunger Karnevals. „Bye bye, Lübben City“ ist ein Nachschlagewerk und vortrefflich illustriertes Erinnerungsbuch: deftig, bunt und ehrlich.

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Kowalczuk, Ilko-Sascha: Das bewegte Jahrzehnt.

Geschichte der DDR von 1949 bis 1961. Deutsche ZeitBilder, Bonn 2003.

Zwei schwere Krisen der DDR fallen in das Jahrzehnt nach der Staatsgründung: Es sind der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 und der Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961. Der Autor bietet eine Verbindung aus Chronologie und thematischer Darstellung. Zahlreiche Illustrationen und Dokumente ergänzen den Text.

Kowalczuk, Ilko-Sascha / Sello, Tom (Hg.): Für ein freies Land mit freien Menschen.

Opposition und Widerstand in Biographien und Fotos. Berlin 2006.

In 73 Lebensgeschichten von Oppositionellen, bereichert mit 400 Fotos und ergänzt mit Einführungstexten wird der lange Weg des Widerstandes gegen die Diktatur in Ostdeutschland von 1945 bis zur Revolution 1989 anschaulich und unterhaltsam nachgezeichnet.

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Kuhrt, Eberhard u. a. (Hg.): Opposition in der DDR von den 70er Jahren bis Zusammenbruch der SED-Herrschaft.

Beiträge zu einer Bestandsaufnahme der DDR-Wirklichkeit in den achtziger Jahren. Bd. 3, Opladen 1999.

Der Band bietet konzentriert die maßgeblichen Analysen zur Geschichte der DDR-Opposition in den 1970er und 1980er Jahren Es sind zwar keine Original-Dokumente enthalten, aber es werden besonders die Umbrüche in den Regionen abseits der großen Städte geschildert.

Liebing, Yvonne: All You Need Is Beat.

Jugendsubkultur in Leipzig1957-1968. Leipzig 2005.

Ausgehend von der Beatdemonstration in Leipzig am 31. Oktober 1965 wird die Geschichte der städtischen Subkultur in Leipzig beschrieben. Unangepasste machen der SED das Monopol auf den öffentlichen Raum streitig, in den 1950ern Rock´n´Roller, in den 1960ern Beatfans. Als Bands verboten werden, setzen sich die Fans zur Wehr. Zeitzeugen schildern, was die Partei und ihre Staatsorgane nicht festhalten konnten: das Lebensgefühl. Das Buch enthält Dokumente und Bilder und ist die Begleitpublikation der Wanderausstellung „All you need ist beat“.

Mählert, Ulrich: Kleine Geschichte der DDR.

München 2004.

Guter, schnell lesbarer Überblick zur Geschichte der DDR. Die Geschichte von Opposition und Widerstand kommt darin vor, sie steht aber nicht im Zentrum der Darstellung.

Maser, Peter: Die Kirchen in der DDR.

Bonn 2000.

Mit dieser Broschüre erhält man einen schnellen Überblick zur Geschichte der protestantischen und der katholischen Kirche in der DDR. Sie enthält Fotos und ausgewählte Auszüge von Dokumenten, sodass das Buch auch für die politische Bildung verwendbar ist.

Mertens, Lothar: Davidstern unter Hammer und Zirkel.

Die jüdischen Gemeinden in der SBZ/DDR und ihre Behandlung durch Partei und Staat. Hildesheim 1997.

Das Buch behandelt ein bisher vergessenes Kapitel von Widerspruch in der DDR. Nach der großen Fluchtwelle 1952/53 – die SED hatte eine antizionistische und antisemitische Kampagne losgetreten – blieben nur wenige Juden in der DDR. Diese versuchten sich gegen Vereinnahmung und vor allem das Verschweigen des Holocaust zu wehren.

Mihr, Anja: Amnesty International und die DDR.

Die Arbeit für die Menschenrechte in der DDR von 1961-1989. Berlin 2002.

Das Buch dokumentiert die Sichtweise der Menschenrechtsorganisation Amnesty International auf die DDR und die schwierigen Versuche, politischen Häftlingen in der DDR vom Westen aus zu helfen. Dabei werden die Konflikte, die dieses Engagement mit den Regierungen in der Bundesrepublik und der DDR hervorrief, sehr einleuchtend geschildert.

Mitter, Armin / Wolle, Stefan: Untergang auf Raten.

Unbekannte Kapitel der DDR-Geschichte. München 1993.

Sehr gut lesbare Darstellung der DDR-Geschichte mit den Schwerpunkten 1953, 1956, 1961, 1968 und 1989.

Müller-Enbergs, Helmut / Jan Wielgohs / Dieter Hoffmann (Hg.): Wer war wer in der DDR?

Ein biographisches Lexikon. Bonn 2000 / Berlin 2001.

Hier findet man Kurzbiografien der wichtigsten Funktionäre und Künstler sowie von einigen Dissidenten der DDR.

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Neubert, Ehrhart: Geschichte der Opposition in der DDR 1949-1989.

Bonn 1997.

Dieses Buch gibt einen Überblick über die Strömungen der DDR-Opposition, basierend auf dem Stand der Kenntnisse Mitte der 1990er Jahre. Da der Autor selbst aus dem protestantischen Milieu kommt, liegt der Schwerpunkt der Darstellung auf diesem Milieu.

Pingel-Schliemann, Sandra: Zersetzen.

Strategie einer Diktatur. Berlin 2003.

Das Standardwerk über die Verfolgung der DDR-Opposition durch das Ministerium für Staatssicherheit ab den 1970er Jahren. Die Autorin demonstriert an zahlreichen Beispielen wie „Zersetzung" wirklich funktionierte und welche Folgen bis in die Gegenwart reichen.

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Rauhut, Michael: Rock in der DDR. 1964-1989.

Bonn 2002.

Rockmusik zählte in der DDR zu den wichtigsten jugendkulturellen Medien. Sie fungierte als ein Mittel der Abgrenzung und Sozialisierung. Diese Broschüre dokumentiert die Geschichte des Rocks in der DDR. Sie enthält Fotos sowie Auszüge aus Dokumenten und kann deshalb gewinnbringend in der politischen Bildung und im Schulunterricht eingesetzt werden. Wer mehr über das Innenleben der DDR erfahren möchte, kann dies als Einstiegslektüre nutzen, ermöglicht doch der musikhistorische Überblick zugleich einen Blick auf den Alltag in der DDR in den verschiedenen Phasen ihres Bestehens.

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Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland / Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): ROCK!

Jugend und Musik in Deutschland. Berlin 2005.

Eine Publikation, die sich der Geschichte der Rockmusik in Deutschland widmet von 1955 bis heute – unter besonderer Berücksichtigung von Pop und Rock in der DDR, mit reichhaltigem Bildmaterial.

Stiftung Haus der Geschichte / Zeitgeschichtliches Forum Leipzig (Hg.): Einsichten.

Diktatur und Widerstand in der DDR. Leipzig 2001.

"In sozialistischen Staaten existiert für eine Opposition keine objektive, soziale und politische Grundlage", lautete die partei-amtliche Sichtweise. Und die Partei hatte ja bekanntlich immer recht. Es gab sie aber doch. Solange die DDR existierte, hatte es verschiedene Formen des passiven und aktiven Widerstands gegen das SED-Regime gegeben. Allerdings war es stets nur eine geringe Minderheit, die dieses Risiko bewusst auf sich nahm.
Die Herausgeber stellen das Schicksal dieser mutigen Minderheit in den Mittelpunkt des Buches. Anhand kollektiver Schlüsselerlebnisse, wie die Niederschlagung des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni 1953, der Bau der Berliner Mauer 1961 oder die gewaltsame Unterdrückung des Prager Frühlings 1968, wird die wechselvolle Geschichte von Diktatur und Widerstand im Osten Deutschlands dargestellt.
Reich illustriert, mit prägnanten, wissenschaftlich fundierten Texten, präsentiert sich der Begleitband zur Dauerausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig als eine gelungene Mixtur von Geschichte, Bildband und Nachschlagewerk.

Veen, Hans-Joachim u. a. (Hg.): Lexikon Opposition und Widerstand in der SED-Diktatur.

Berlin / München 2000.

Eine umfassende Dokumentation oppositioneller Aktionen und Akteure von den Anfängen der DDR bis zu deren Ende in mehr als 350 Stichwörtern und Kurzbiografien.

Vinke, Hermann: Die DDR.

Eine Dokumentation mit zahlreichen Biografien und Abbildungen. Ravensburg 2008.

In kurzen Texten wird die Geschichte der DDR in all ihren Facetten übersichtlich und anschaulich vermittelt. Der Autor hat den Anspruch, die DDR nicht aus der Perspektive ihres Scheiterns darzustellen, sondern sie aus sich heraus verständlich zu machen, anhand der Vorgeschichte, der historischen Fakten und durch Porträts der handelnden Personen, durch Geschichten hinter der Geschichte – ein wunderbares Geschichtsbuch für junge Menschen und den Einsatz in der Schule.

Weber, Hermann: Die DDR 1945-1990.

München 2006.

Hermann Weber macht klar, dass die DDR, die fast so lange existierte wie das deutsche Kaiserreich, keineswegs nur als Nebenprodukt des Kalten Krieges angesehen werden darf. Die seit den 1990er Jahren zugänglichen Akten in den Archiven der ehemaligen DDR bieten neue Informationen über den Gang der Ereignisse und ihre Hintergründe. Im Forschungs- und Literaturteil gibt der Autor zudem einen Überblick über die Flut an Literatur, die seit dem Ende des ostdeutschen Staates entstanden ist. Ein Buch, das eine ebenso fundierte wie gut lesbare Einführung in die DDR-Geschichte bietet.

Wensierski, Peter / Büscher, Wolfgang: Beton ist Beton.

Zivilisationskritik in der DDR. Hattingen 1981.

Eine wesentliche Veröffentlichung aus den 1980er Jahren. Zum ersten Mal wurden hier für westdeutsche Leser zentrale Dokumente der DDR-Umweltbewegung zusammengetragen. Wegen der vielen Dokumente ist das Buch in der politischen Bildung und im Schulunterricht gut einsetzbar.

Wolle, Stefan: Die heile Welt der Diktatur.

Alltag und Herrschaft in der DDR 1971-1989. Bonn 1999.

Der Autor, selbst in der DDR aufgewachsen, erzählt Geschichten aus seinem eigenen Alltag der 1970er und 1980er Jahre und systematisiert die Alltagserscheinungen. Im Unterschied zu anderen Autoren, die dieses Thema behandeln, geht Wolle davon aus, dass der Alltag in der DDR von der Diktatur beherrscht war.

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Freie Wahlen!


Beyer, Achim: Urteil: 130 Jahre Zuchthaus.

Jugendwiderstand in der DDR und der Prozess gegen die Werdauer Oberschüler 1951. Leipzig 2003.

In dieser kleinen Broschüre blickt Achim Beyer, Zeitzeuge auf jugendopposition.de, auf seine Geschichte und die seiner Freunde zurück. Er analysiert eindrucksvoll die Aktionen der Widerstandsgruppe und deren Folgen. Das Büchlein ist angereichert mit Aktenauszügen, Erinnerungsberichten und Fotos.

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Bork-Field, Iris: Widerstand von Jugendlichen in Werder an der Havel 1949-1953

Schriftenreihe der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Berlin 2015.

Iris Bork-Goldfield rekonstruiert die Geschichte ihres Vaters Werner Bork und seiner Freunde, die in Werder und Umgebung in der Nachkriegszeit für freie Wahlen, Meinungsfreiheit und Demokratie in der SBZ und späteren DDR kämpften. Sie schrieben und verteilten heimlich Flugblätter, die sie auch mit einer „Rakete“ an belebte Orte schossen. Als Werner Bork ins Visier des Staatsapparates geriet, flüchtete er nach West-Berlin. Von hier aus betrieb er seine Widerstandsarbeit mit Freunden in Brandenburg weiter. 1951 wurden mehrere seiner Mitstreiter von der Stasi verhaftet, verhört und gefoltert. Sieben seiner Freunde wurden in Potsdam zum Tode verurteilt und in Moskau erschossen, viele andere zu Zuchthaus- und Lagerhaftstrafen in der DDR und der Sowjetunion verurteilt.

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Leonhard, Wolfgang: Die Revolution entlässt ihre Kinder.

Köln 2005.

Dieser Klassiker zur DDR-Geschichte analysiert die Gründe, warum die DDR nicht der neue freiheitliche sozialistische Staat wurde, von dem viele nach dem Nationalsozialismus geträumt hatten. Leonhard beschreibt seinen politischen Weg von Moskau im Jahre 1935 bis zu seiner Flucht aus der Sowjetischen Besatzungszone 1949. Er erlebt die Grauen der „großen Säuberungen" und den ungetrübten Glauben an den Kommunismus. Eine durchweg interessant erzählte Geschichte, die auch nach dem Ende des Kalten Krieges immer noch aktuell ist. Denn es geht nicht nur um den Stalinismus, es geht um den Menschen: Wie ist es möglich, dass auch heute noch Menschen blind einer Ideologie oder einem System vertrauen?

Schlomann, Friedrich-Wilhelm: Mit Flugblättern und Anklageschriften gegen das SED-System.

Die Tätigkeit der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) und des Untersuchungsausschusses freiheitlicher Juristen der Sowjetzone (UfJ). Zeitzeugenberichte und Dokumentation. Schwerin 1998.

Kurzer Überblick über die beiden großen Widerstandsorganisationen KgU und UfJ ergänzt durch viele Dokumente.

Verband Deutscher Studentenschaften (Hg.): Dokumentation des Terrors.

Namen und Schicksale der seit 1945 in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands verhafteten und verschleppten Professoren und Studenten. Rostock 1995.

Zu den aktivsten Menschen in der Opposition der frühen SBZ/DDR gehören Professoren und Studenten. Ein erweiterter, überarbeiteter und sehr umfassend ergänzter Nachdruck, der eine einzigartige Sammlung von Namen, Ideen und Schicksalen darstellt.

Ulrich Mählert: FDJ 1946-1989.


Rostock 1995
Der kurze Abriss über die Geschichte der FDJ von 1946 bis 1989 von Ulrich Mählert ist kostenlos online abrufbar.
Interner Linkpdf-Datei

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Gerhard Wettig: Stalins DDR. Entstehung und Entwicklung der kommunistischen Herrschaft 1945-1953.


Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und Bundesstiftung Aufarbeitung, 2012.
Das Heft ist für eine Schutzgebühr von 2,00 Euro über die Internetseite der Bundestiftigung Aufarbeitung zu beziehen.
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Enrico Heitzer: "Einige greifen der Geschichte in die Speichen.": Jugendlicher Widerstand in Altenburg


Thüringen 1948 bis 1950. Hrsg. v. Uwe Schwabe und Rainer Eckert. Metropol Verlag, Berlin, 228 S., 2007.
Die Studie beleuchtet detailliert die Tätigkeit der Gruppe, die zum Geburtstag Stalins 1949 mit einem Radiosender die Übertragung der Rede Wilhelm Piecks zu Ehren des sowjetischen Diktators störte, berichtet über ihre Zerschlagung und Verurteilung und ist eine gute Ergänzung zum Artikel auf www.jugendopposition.de.

Volksaufstand


Hedeler, Wladislaw / Hennig, Horst: Schwarze Pyramiden, rote Sklaven.

Bonn 2008.

Workuta gilt heute in Russland als Synonym für den stalinschen Gulag schlechthin. Die unwirtlichen Verhältnisse und das rigide Regime in dem Zwangsarbeiterlager nördlich des Polarkreises haben während mehrerer Jahrzehnte sehr viele Opfer gefordert. Im Juli/August 1953 mündete dort ein Streik politischer Häftlinge aus über 30 Ländern in einen Aufstand, der trotz blutiger Niederschlagung aus heutiger Sicht wie ein richtungsweisendes Signal erscheint. Die Autoren stellen unter Hinzuziehung von Zeitzeugenberichten eine Chronik des Häftlingswiderstandes und Streiks sowie eine erstmalige Auswertung zahlreicher Dokumente aus sowjetischen Archiven zusammen.

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Janka, Walter (Hg.): Schwierigkeiten mit der Wahrheit.

Reinbek bei Hamburg 1989.

Walter Janka, einer der wichtigsten DDR-Dissidenten der 1950er Jahre, erzählt in diesem Buch seine Geschichte. Die Veröffentlichung dieses Textes 1989 bildet selbst ein wichtiges Ereignis der Revolution. Er wird während der DDR-Revolution in einem Theater Ost-Berlins vom Schauspieler Ulrich Mühe vorgetragen.

Kowalczuk, Ilko-Sascha: 17. Juni 1953 – Volksaufstand in der DDR.

Ursachen – Abläufe – Folgen. Bremen 2003.

Überzeugende und leicht verständliche Darstellung der Ereignisse des 17. Juni 1953 mit interessanten Details aus den Regionen, wie dem Mitschnitt einer Betriebsversammlung der ELMO-Werke Wernigerode auf beiliegender CD.

von zur Mühlen, Patrik: Der Eisenberger Kreis.

Jugendwiderstand und Verfolgung in der DDR 1953-1958. Bonn 2007.

Gegen Willkür und Misswirtschaft bildet sich im Herbst 1953 im thüringischen Eisenberg eine jugendliche Widerstandsgruppe, die sich 1956 auf die Universität Jena ausdehnt und fast viereinhalb Jahre gegen die SED-Herrschaft opponiert. Nach einer Denunziation wird sie im Februar 1958 zerschlagen, ihre Angehörigen werden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Studie ist ein beklemmendes Panorama vom Alltag der deutschen Teilung. Mit Aktionen, Flugblättern, Mauerparolen und eingeschmuggelter westlicher Literatur begehrt der Eisenberger Kreis gegen das Machtmonopol der SED auf. Nach seiner Zerschlagung und der Aburteilung von 24 Mitgliedern folgen weitere Prozesse gegen Augenzeugen und Sympathisanten. Auch später noch beobachtet die Staatssicherheit die „Eisenberger“, deren Neuorganisation sie fürchtet. Der Autor befragt Zeitzeugen und wertet Archivmaterial der Staatssicherheit, der Volkspolizei, der SED und der Universität Jena aus.

Wolff, Jochen / Hofmann, Hannes / Praschl, Gerald (Hg.): Der Aufstand.

Juni ´53 – Augenzeugen berichten. Berlin 2003.

Die Herausgeber präsentieren packende Zeitzeugenberichte: die Ereignisse in Berlin, Strausberg, Leipzig, Halle, Bitterfeld, Jena, Görlitz, Magdeburg aus der Sicht von Beteiligten und Betroffenen. Wie kam es zu der Erhebung? Was geschah an diesem Tag? Wie wurde der Aufstand niedergeschlagen? Das Buch enthält viele Fotos und Auszüge aus Dokumenten.

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Die Mauer muss weg!


von Arnim-Rosenthal, Anna: Flucht und Ausreise aus der DDR.

2016.

Nach der doppelten Staatsgründung 1949 standen sich in der Bundesrepublik und der DDR zwei unterschiedliche politische Systeme gegenüber. Die Teilung war keine innerdeutsche Entwicklung, sie wurde vom Kalten Krieg bestimmt. Auf 107 Seiten beschreibt von Arnim-Rosenthal wie viele Bewohner der DDR sich zur Flucht in die Bundesrepublik entschieden. Sie hofften auf bessere Lebensverhältnisse, bessere Berufschancen oder wollten der politisch motivierten Gängelei entkommen dafür riskierten sie lange Haftstrafen und sogar ihr Leben. Das Buch eignet sich gut zum Einstieg in das Thema.

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Eisenfeld, Bernd / Engelmann, Roger: 13.8.1961: Mauerbau.

Fluchtbewegung und Machtsicherung. Bremen 2001.

Von den Autoren wird eine solide Bestandsaufnahme und kompakte Darstellung der politischen Vorgänge vom Beginn der Berlin-Krise bis hin zum Fall der Mauer vorgelegt. Sie beleuchtet zudem Aspekte des Alltagslebens hinter dem „Eisernen Vorhang" und spiegelt die Stimmung in der Bevölkerung wider. Zahlreiche Aktenauszüge belegen die von der Staatssicherheit registrierten Protestbewegungen und Widerstandsaktionen sowie die daraufhin ergriffenen Repressionsmaßnahmen. Nicht zuletzt werden dramatische Fluchtfälle nachgezeichnet. Das Buch lebt von den vielen Fotografien und Dokumenten aus der Hinterlassenschaft des Staatssicherheitsdienstes der DDR.

Hertle, Hans-Hermann: Die Berliner Mauer. The Berlin Wall.

Bonn 2007.

Wo stand eigentlich die Berliner Mauer? Warum wurde sie gebaut? Wie gelang es immer wieder, sie zu überwinden – und wie viele Menschen kamen an der Mauer zu Tode? Warum ist sie schließlich gefallen? Was erinnert heute noch an das Symbol des Kalten Krieges?
Mit Hilfe einer Karte gibt der Band Interessierten Anregungen, Stationen der Mauer, Erinnerungsorte an Fluchten und symbolische Orte aufzusuchen und zu erkunden.

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Hände weg von Prag!


Eisenfeld, Bernd: Kriegsdienstverweigerung in der DDR – ein Friedensdienst?

Frankfurt a. M. 1978.

Dies ist die erste Studie über die Bausoldaten in der DDR, die in der Bundesrepublik erscheint. Geschrieben ist sie von einem Autor, der selbst Bausoldat war und inzwischen ein Spezialist für dieses Thema geworden ist.

Pausch, Andreas: Waffendienstverweigerung in der DDR.

...das einzig mögliche und vor dem Volk noch vertretbare Zugeständnis., Norderstedt 2004.

Laut Verfassung der DDR gibt es kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung. Der mit Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates am 7. September 1964 eingeführte Dienst in so genannten Baueinheiten ist die im gesamten Ostblock einzige Möglichkeit eines waffenlosen Wehrdienstes. Das Buch enthält Dokumente und Bilder und ist die Begleitpublikation der Wanderausstellung „Graben für den Frieden? – Die Bausoldaten in der DDR“.

Wolle, Stefan: Der Traum von der Revolte.

Die DDR 1968. Berlin 2008.

Wie das Jahr der Revolte in der DDR wahrgenommen wird, untersucht der Historiker Stefan Wolle, damit 1968 nicht ausschließlich ein westdeutsches Datum bleibt. Stefan Wolle hat spannende Geschichten zu erzählen, wie jene vom angeblichen Stones-Konzert zum 20. Jahrestag der DDR auf dem Dach des Springer-Hochhauses direkt an der Mauer. Doch trotz Westmusik und langer Haare – für Wolle kommen die entscheidenden Impulse aus der CSSR. Für ihn heißt die wichtigste Figur nicht Rudi Dutschke, sondern Alexander Dubcek.
Stefan Wolles Traum von der Revolte ist faktenreich und gleichzeitig spannend zu lesen. Mit dichten Beschreibungen von Mentalitäten und Milieus schafft er es, die Brücke zu schlagen in die 1960er Jahre. Aus seinem Stoff entwickelt er zudem eine spannende These: Die West-68er wollen die Revolution und bekommen Reformen. Die Ost-68er wollen Reformen und bekommen statt dessen 21 Jahre später die Revolution.

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Holt Biermann zurück!


Berbig, Roland u. a. (Hg.): In Sachen Biermann.

Protokolle, Berichte und Briefe zu den Folgen einer Ausbürgerung. Forschungen zur DDR-Geschichte, Berlin 1994.

Eine ausgezeichnete Dokumentation zur Geschichte der Biermann-Ausbürgerung. Sie ist im Unterricht und in der politischen Bildung gut verwendbar, denn sie enthält sehr viele Dokumente.

Florath, Bernd / Theuer, Werner: Robert Havemann.

Kurzbiographie, Dokumente, Auswahlbibliographie. Berlin 2007.

Das Büchlein liefert einen schnellen Überblick zur Geschichte Robert Havemanns und eine Zusammenstellung der allerwichtigsten Dokumente und Bücher über ihn.

Klier, Freya: Oskar Brüsewitz.

Leben und Tod eines mutigen DDR-Pfarrers. Berlin 2007.

Freya Kliers gut lesbarer und ansprechend illustrierter Erzählband eröffnet gerade jungen Leuten, für die die Alltagsgeschichte der DDR weit zurückliegt, den Blick auf einen besonderen Aspekt ihrer Geschichte: dem Verhältnis zwischen kommunistischer Diktatur und den Christen, dargestellt am Beispiel von Oskar Brüsewitz. Der Band darf in keiner Schulbibliothek fehlen. Seine Lektüre sollte „Ehrensache“ für den Religions-, Ethik- und Geschichtslehrer sein. Als Klassensatz empfiehlt er sich auch als Geschenk für Abschlussklassen der weiterführenden Schulen.

Krampitz, Karsten / Tautz, Lothar / Ziebarth, Dieter (Hg.): Ich werde dann gehen...

Erinnerungen an Oskar Brüsewitz, Leipzig / Berlin 2006.

Das Buch enthält persönliche Erinnerungen von Freunden, Zeitgenossen und Weggefährten. Dadurch wird ein lebendiges Bild von Brüsewitz gezeichnet – mit vielem, was an ihm als liebenswürdig, aber auch als widersprüchlich und fragwürdig erkannt wird. Im zweiten Teil des Buchs kommen Menschen zu Wort, die damals mit bewundernswertem Mut gegen die Verunglimpfungen auftreten, mit denen die SED-Propaganda Brüsewitz erneut töten will – diesmal im Gedächtnis der Öffentlichkeit. Von Zivilcourage in „harten Zeiten" (Wolf Biermann) ist zu lesen und von den Gegenmaßnahmen der Staatsgewalt. Dabei wird auch für Leser, die die DDR nicht erlebt haben, erkennbar, was es bedeutete, in diesem Staat zu leben. Zahlreiche Dokumente erleichtern das Verstehen.

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Krug, Manfred: Abgehauen: Ein Mitschnitt und ein Tagebuch.

Düsseldorf 1996.

Der Publikumsliebling Manfred Krug, in der DDR ein Volksheld, schildert die dramatischste Phase seines Lebens, wie er nach dem Protest gegen die Ausbürgerung Biermanns zu einem der prominentesten Opfer staatlicher Willkür unter dem SED-Regime wird – eine außerordentlich fesselnde Lektüre. In der Villa des populären Schauspielers versammeln sich im Herbst 1976 einige Vertreter der Künstler-Elite der DDR, unter ihnen Jurek Becker, Stefan Heym, Christa Wolf, Ulrich Plenzdorf, Frank Beyer und Heiner Müller. Jeder der Anwesenden ist gezwungen, sein Verhältnis zu sich selbst, seinem Beruf und seinem Staat zu überdenken und neu zu definieren. Sie wenden sich schriftlich gegen die Ausbürgerung Biermanns. Der Staatsapparat reagiert sofort und schickt linientreuen Besuch, im Gepäck: Maßregelungen, Einschüchterungen, Drohungen. Manfred Krug nimmt das Gespräch heimlich mit Tonband auf. Entstanden ist ein bemerkenswertes Zeitdokument. Im Buch veröffentlicht ist außerdem Krugs Tagebuch bis zum Verlassen der DDR und ein Stasi-Dokument.
Die Texte geben Einblick in eine turbulente Zeit und in eine gesellschaftliche Ordnung, der zu entkommen es großer Kraft bedurfte. Ein aufregendes, ein erschütterndes Zeitdokument, das jedem die Augen öffnet, auch wenn er einer anderen Generation angehört.

Müller-Enbergs, Helmut / Schmoll, Heike / Stock, Wolfgang: Das Fanal

Das Opfer des Pfarrers Brüsewitz und die evangelische Kirche. Frankfurt a. M. / Berlin 1993.

Eine detaillierte Analyse der Selbstverbrennung des Pfarrers Brüsewitz und der Reaktionen der evangelische Kirche darauf . Eine exemplarische Studie über eine Fundamentalopposition gegen den SED-Staat aus christlich-konservativer Motivation heraus.

Renft, Klaus: Zwischen Liebe und Zorn.

Die Autobiographie. Berlin 1997.

Der Namensgeber einer der wichtigsten Rockformationen der DDR, der Renft Combo, erzählt sein Leben. Die Renft Combo wird 1975 in der DDR verboten.

Reiprich, Siegfried: Der verhinderte Dialog.

Meine politische Exmatrikulation. Eine Dokumentation. Berlin 2001.

Der Autor schildert seine Jugend und die politische Exmatrikulation von der Universität in Jena. Die breite Dokumentation von Akten macht das Buch gut verwendbar für die politische Bildung. Siegfried Reiprich ist ein idealer Gesprächspartner als Zeitzeuge.

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Tautz, Lothar / Radeke, Christian: "Warte nicht auf bess're Zeiten".

Oskar Brüsewitz, Wolf Biermann und die Protestbewegung in der DDR 1976-1977. Halle/Saale 1999.

Die Biermann-Ausbürgerung löst nicht nur bei DDR-Kritikern eine Mobilisierung aus, sie hat auch tiefe Wirkungen in den protestantischen Kirchen. Dies rührt daher, dass in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang die Selbsttötung von Oskar Brüsewitz stattfindet. Das Buch berichtet von diesen Zusammenhängen und ihren Wirkungen in der DDR Oppositionsgeschichte. Es basiert auf einer Dokumentation, die Lothar Tautz bereits in der DDR fertig stellt.

Stötzer, Gabriele; Voit, Jochen: Rädelsführer. Studentischer Protest in der DDR 1976

Eine illustrierte Chronik auf 240 Seiten über die aufkeimende Jugendbewegung am Vorabend der Biermann-Ausbürgerung und ihre Unterdrückung
In Erfurt setzen sich 1976 Jugendliche gegen die Exmatrikulation eines Kommilitonen ein. Sie schreiben einen Brief an Bildungsministerin Margot Honecker. Darin wünschen sie sich „offene Diskussionen“. Honecker reagiert mit Härte. Die Studierenden sollen ihre Unterschrift zurückzuziehen. Einige werden mit Zwangsexmatrikulation bestraft und Studienverbot für sämtliche Hochschulen der DDR. Andere müssen sich in hysterisch anmutenden Anhörungen öffentlich distanzieren. Die Wege der drei von der Hochschulleitung zu „Rädelsführer“ erklärten Personen führen darauf: ins Berufsleben, aufs Abstellgleis und ins Gefängnis.

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Schwerter zu Pflugscharen!


Bürgerkomitee „15. Januar“ e. V. u. a. (Hg.): „Horch und Guck“ – Matthias Domaschk.

Historisch-literarische Zeitschrift des Bügerkomitees „15. Januar" e. V. Sonderheft 1, Berlin 2003.

Dieses Heft berichtet über das Leben und den Tod von Matthias Domaschk aus Jena. Seine Geschichte ist eine der zentralen Geschichten der Jenaer DDR-Opposition der 1970er und 1980er Jahre. Mit Interviews und zahlreichen Fotos.

Galenza, Ronald / Havemeister, Heinz: Wir wollen immer artig sein...

Punk. New Wave, Hip Hop, Independent-Szene in der DDR 1980-1990. Berlin 1999.

Eine umfangreiche Darstellung der jungen, unabhängigen Musikszene in der DDR seit Ende der 1970er Jahre. Sie beschreibt die regional unterschiedlichen Anfänge und Entwicklungen von Punk-Rock und Untergrund in der DDR, die Entstehungsbedingungen und die kulturellen Wurzeln, so die Avantgarde- und Free-Jazz-Szene, die Blues-Messen und den Alternativ-Rock. Es ist der Aufbruch einer neuen Musikergeneration jenseits des staatlich verordneten und kontrollierten Rock-Mainstreams und des FDJ-Kulturbetriebes. Diese Bands und künstlerischen Projektgruppen treffen sich in Kellern, in öffentlich besetzten Räumen oder spielen bei halblegalen Konzerten in Kirchen, Wohnungen, Ateliers und Gartenlauben. Zu dieser inoffiziellen Kultur gehören auch junge Dichter, Maler, Fotografen und Performance-Künstler. Im Gegensatz zur vorangegangenen Künstlergeneration verabschieden sich diese Künstler ideell und künstlerisch von der DDR und formulieren ihre eigenen, persönlichen Haltungen und Ansichten. So entwickelt sich in dieser größtenteils nur Insidern zugänglichen Szene ein neues ästhetisches und politisches Selbstverständnis.

Klier, Freya: Matthias Domaschk und der Jenaer Widerstand.

Berlin 2007.

In der Geschichte von Widerstand und Repression in der DDR spielt Thüringens Universitätsstadt Jena eine besondere Rolle. Kaum anderswo hat die Opposition solch öffentliche Wirkung und so dauerhafte Strukturen, in die die akademische Jugend ebenso einbezogen ist wie Schüler und junge Arbeiter. Andererseits geht die Staatssicherheit konzentriert und hartnäckig gegen jene vor, die sich mit ihrem Denken und Tun deutlich und öffentlich der formierten Meinung der DDR-Gesellschaft entgegenstellen. Matthias Domaschk stirbt 1981 unter ungeklärten Umständen im Geraer Stasigefängnis.

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Scheer, Udo: Vision und Wirklichkeit.

Die Opposition in Jena in den siebziger und achtziger Jahren. Forschungen zur DDR-Gesellschaft, Berlin 1999.

Udo Scheer bietet einen Überblick zur Geschichte der DDR-Opposition in Jena in den 1970er und 1980er Jahren. Jena ist neben Berlin eines der Zentren der DDR-Opposition in der späten DDR.

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Menschenrechte


Hirsch, Ralf/ Lew Kopelew (Hg.): Initiative Frieden und Menschenrechte – „Grenzfall“.

Vollständiger Nachdruck aller in der DDR erschienenen Ausgaben (1986/87). Berlin 1989.

Mit dieser Broschüre hat der Leser den Nachdruck einer der wichtigsten Oppositionszeitungen aus der DDR in der Hand. Grenzfall ist die Zeitschrift der Initiative Frieden und Menschenrechte.

Kirche von Unten (Hg.): Wunder gibt es immer wieder.

Fragmente zur Geschichte der Offenen Arbeit Berlin und der KIRCHE von UNTEN. Berlin 1997.

In diesem Buch wird die Geschichte der Kirche von Unten dargestellt, einem Projekt der Offenen Arbeit in der Evangelischen Kirche besonders für Jugendliche. Es wird aus der Perspektive der Protagonisten erzählt.

Kowalczuk, Ilko-Sascha (Hg.): Freiheit und Öffentlichkeit.

Politischer Samisdat in der DDR 1985-1989. Berlin 2002.

Mit dieser Dokumentation hält der Leser Originaltexte aus Untergrundpublikationen der DDR-Opposition der 1980er Jahre in den Händen. Die Dokumentation legt den Schwerpunkt auf den Kampf um Menschenrechte durch die DDR-Opposition.

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Rüddenklau, Wolfgang: Störenfried.

DDR-Opposition 1986-1989. Mit Texten aus den „Umweltblättern". Berlin 1992.

Das Buch ist Dokumentation und Geschichte zugleich. Der Autor ist einer der Macher der Umweltblätter. Er erzählt – und dokumentiert – ihre Geschichte und damit gleichzeitig die Geschichte mehrerer Zeitzeugen auf jugendopposition.de. Die Publikation basiert auf dem Erkenntnisstand kurz nach dem Mauerfall.

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Moldt, Dirk: Zwischen Haß und Hoffnung. Die Blues-Messen 1979-1986 .


Berlin 1992.
Blues-Messen in Ost-Berlin - das waren 1979 bis 1986 keine normalen Gottesdienste. Sie zogen Tausende Jugendliche aus der ganzen DDR an, die der erstarrten Gesellschaft eine eigene Lebensform entgegensetzen wollten. Die Messen, deren Geschichte hier erstmals zusammenhängend erzählt wird, fanden in Kirchen statt, doch ihre politische Ausstrahlung ging weit darüber hinaus. Das soziale Gesicht der Teilnehmer, die staatlichen Störmanöver und die innerkirchlichen Auseinandersetzungen sind mit großer Tiefenschärfe recherchiert. Eine dem Buch beiliegende CD dokumentiert die damals vorgetragenen Texte, 15 Zeitzeugeninterviews, 300 Fotos und die einzige erhaltene Tonaufnahme einer Blues-Messe.

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Revolution


Bahrmann, Hannes / Christoph Links: Chronik der Wende.

Die Ereignisse in der DDR zwischen 7. Oktober 1989 und 18. März 1990. Berlin 1999.

Die Publikation zeichnet die dramatischen Ereignisse der Revolution nach. Anspruch ist keine Interpretation aus gegenwärtiger Sicht, sondern die authentische Darstellung aus der Perspektive der damals Agierenden. Die Dokumentation ist das Begleitbuch zur 163-teiligen Fernsehdokumentation des RBB.

Bahrmann, Hannes / Christoph Links (Hg.): Bilderchronik der Wende.

Erlebnisse aus der Zeit des Umbruchs 1989/90. Berlin 1999.

Die interessantesten Geschichten der damaligen Akteure werden mit markanten Fotos aus der Zeit kombiniert. Ein Bilderbuch der Erinnerungen, das zugleich neue Erkenntnisse liefert.

Berliner Verlags-Anstalt Union (Hg.): Schnauze! Gedächtnisprotokolle.

7. und 8. Oktober 1989 Berlin, Leipzig, Dresden. Berlin 1990.

Mit dem 7. und 8. Oktober 1989 beginnt in Ost-Berlin die DDR-Revolution. Nach einer Demonstration in der Innenstadt werden die demonstrierenden Jugendlichen mit brutaler Polizeigewalt konfrontiert. In Gedächtnisprotokollen, die später auch ein Untersuchungsausschuss auswertet, dokumentieren sie ihre Erlebnisse aus diesen Tagen.

Hertle, Hans-Hermann: Chronik des Mauerfalls.

Die dramatischen Ereignisse um den 9. November 1989. Berlin 2006.

Die Öffnung der Mauer war von den DDR-Funktionären weder beabsichtigt noch vorhergesehen. Aus unkoordinierten Einzelaktionen entwickelt sich unter dem Druck der Massen eine Situation, die ihre eigene Dynamik bekommt und schließlich zu vollendeten Tatsachen führt. Den Verantwortlichen wird erst am nächsten Tag bewusst, was eigentlich geschehen ist. Sie versuchen nun, die Kontrolle über die Grenze zurückzugewinnen und treffen Vorbereitungen für eine militärische Aktion – doch dafür ist es schon zu spät.
Hans-Hermann Hertie hat die genauen Umstände der Maueröffnung minutiös rekonstruiert. Er analysiert die entsprechenden Unterlagen in den Archiven, sichtet die Veröffentlichungen der Medien und befragt nahezu 100 Zeitzeugen – darunter die Entscheidungsträger jener historischen Nacht. Hertles Buch lässt nicht nur den 9. November in neuem Licht erscheinen, sondern gibt zugleich einen Überblick über die Gesamtgeschichte der Berliner Mauer.

Heydemann, Günther / Mai, Günther / Müller, Werner (Hg.): Revolution und Transformation in der DDR.

Berlin 1999.

Eine zusammenfassende Sammlung und Auswertung der lokalen und regionalen Umbruchsgeschichten in der DDR. Die großen regionalen Unterschiede werden hier besonders deutlich.

Knabe, Hubertus (Hg.): Aufbruch in eine andere DDR.

Reformer und Oppositionelle zur Zukunft ihres Landes. Reinbek bei Hamburg 1989.

Der Band dokumentiert die Ideen der wichtigsten DDR-Oppositionsgruppen und Einzelpersonen aus der DDR-Opposition während der Revolution 1989. Die wiedergegebenen Texte sind meist kurz. Der Band ist gut für die politische Bildung und den Unterricht verwendbar.

Kowalczuk, Ilko-Sascha: Endspiel.

Die Revolution von 1989 in der DDR. München 2009

Nur wenige welthistorische Ereignisse geschahen so unerwartet wie der Mauerfall vor 20 Jahren. Ilko-Sascha Kowalczuk schildert in diesem Buch, warum und wie es 1989 zur Revolution in der DDR kam und welche Entwicklungen die Zeit zwischen dem Sommer 1989 und den freien Wahlen vom 18. März 1990 prägten.

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Krone, Tina (Hg.): Sie haben so lange das Sagen, wie wir es dulden.

Briefe an das Neue Forum September 1989 - März 1990. Eine Dokumentation. Berlin 1999.

Der Band dokumentiert eine Auswahl der unzähligen Briefe an die zunächst noch illegale, später legale und größte Organisation der DDR-Revolution, das Neue Forum. In den Briefen, die Unterstützung oder Kritik der Bürgerrechtsbewegung signalisieren, spiegelt sich die ganze Ideenvielfalt der DDR-Revolution. Der Band ist für die politische Bildung und den Unterricht sehr gut verwendbar.

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Kukutz, Irena: Chronik der Bürgerbewegung NEUES FORUM 1989/90.

Berlin 2009.

Die vorliegende Darstellung folgt der Geschichte des NEUEN FORUM auf eine besondere Weise,  indem zunächst die  Spuren seiner Gründer freigelegt werden, um dann die Folgen der Gründung  dieser politischen Vereinigung, die enorme  Mobilisierungskraft und die Konstituierung der Bürgerbewegung zu beschreiben. In chronologischer Abfolge wird das Bewegungsmuster  nachgezeichnet, welches das NEUE FORUM der Geschichte von 1989/1990 eingeschrieben hat.

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Links, Christoph / Nitsche, Sybille / Taffelt, Antje: Das wunderbare Jahr der Anarchie.

Von der Kraft zivilen Ungehorsams 1989/90. Berlin 2004.

Das Buch ist gut geeignet, Schülern die Zeit der Friedlichen Revolution nahe zu bringen. Es ist ein spannendes und interessantes Lesebuch.

Lindner, Bernd: Die demokratische Revolution in der DDR 1989/90.

Bonn 2001.

Das Heft gibt einen Überblick über die Ereignisse in der DDR von Anfang 1989 bis zum Frühjahr 1990. Zeitzeugenberichte, Fotos und Chroniken vermitteln ein vielfältiges Bild der Abläufe, die schließlich zur deutschen Einheit führten.
Es bietet denjenigen, die diesen Zeitraum bewusst miterlebt haben, die Möglichkeit, sich aus der Rückschau von fast zehn Jahren die Ereignisse noch einmal plastisch vor Augen zu führen. Aber auch die westdeutschen „Zaungäste" oder jüngere Leser, vor allem Schüler, können den dramatischen Weg der Demokratisierung und zur deutschen Einheit miterleben.

Neubert, Ehrhart: Unsere Revolution.

Die Geschichte der Jahre 1989/90. München 2008.

Das Buch stellt die gesamte Revolution dar von der Formierung der Opposition und der Ausreisewelle im September 1989 bis zur Wiedervereinigung 1990. Neben der Öffnung des Geschichtsdiskurses und der Wiederherstellung des Rechts ist das wichtigste Medium des Aufstiegs demokratischer Kräfte, dass große Gruppen der Bevölkerung ihre Sprache wiederfinden. Die Lernprozesse im Aussprechen eigener Interessen geben der Revolution Richtung und Ziel. Die Politik kann diesen selbstbestimmten Prozess nur begleiten und ausgestalten. Die faktenreiche Darstellung veranschaulicht, dass das Ringen um Freiheit und die Erfahrung mündiger Mitgestaltung unzählige Menschen beglückt und ihr Selbstbewusstsein stärkt.

Neues Forum Leipzig (Hg.): Jetzt oder nie – Demokratie!

Leipziger Herbst '89. Leipzig 1989.

Dieser Band dokumentiert die Leipziger Montagsdemonstrationen. Sie sind der eigentliche Motor der friedlichen DDR-Revolution. Der Leser kann hier exemplarisch den Ablauf des DDR-Umbruchs nachlesen. Jede Montagsdemonstration reflektiert bereits eine neue Situation.

Rein, Gerhard (Hg.): Die Opposition in der DDR.

Entwürfe für einen anderen Sozialismus. Berlin 1989.

Der Journalist Rein hat in diesem Band nicht nur die Gründungserklärungen der allermeisten Bürgerrechtsgruppen der DDR vom Herbst 1989 zusammengetragen, er hat auch ihre führenden Köpfe interviewt. Eine hervorragend in der politischen Bildung und im Schulunterricht nutzbare Dokumentation.

Schüddekopf, Charles (Hg.): "Wir sind das Volk".

Flugschriften, Aufrufe und Texte einer deutschen Revolution. Reinbek bei Hamburg 1990.

Diese breit angelegte Dokumentation von Flugschriften u.ä. aus der DDR-Revolution ist für den Unterricht und die politische Bildung sehr gut verwendbar. Der enthaltene Aufsatz des Historikers Lutz Niethammer entwickelt eine politische Generationengeschichte der DDR.

Thaysen, Uwe: Der Runde Tisch oder Wo blieb das Volk?

Der Weg der DDR in die Demokratie. Opladen 1990.

Eine der wohl wichtigsten Analysen über die friedliche Revolution. Uwe Thaysen ist bei allen Sitzungen des Zentralen Runden Tischs in Berlin dabei. In diesem Buch analysiert er den Umbruch.

Thaysen, Uwe (Hg.): Der Zentrale Runde Tisch der DDR.


Neben der Verschriftlichung der mündlichen Verhandlungen aller 16 Sitzungen des zentralen runden Tisches in Berlin präsentieren die Bände, integriert im fortlaufenden Text und zusätzlich in separaten Bänden, zahlreiche historische Dokumente.

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