d

Chronik

1974

Januar

DDR-Fahrzeuge tragen im internationalen Verkehr das Länderkennzeichen DDR anstelle des bisherigen D.

1974 verlassen 13.252 Menschen die DDR in Richtung Bundesrepublik.

Der Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion veröffentlicht Auszüge aus einer geheimen Analyse der Bundesregierung über die Maßnahmen, mit denen die DDR den Kontakt von DDR-Bürgern nach Westen behindert. Erich Honecker weist die Darstellung am 9./10. Februar als „infame Lüge“ zurück.

Egon Krenz wird Vorsitzender der SED-Jugendorganisation FDJ.

Das dritte Jugendgesetz der DDR wird verabschiedet.

April

Günter Guillaume, persönlicher Referent von Bundeskanzler Willy Brandt, wird als DDR-Spion enttarnt und verhaftet.

Mai

Die Ständigen Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland (Ost-Berlin) und der DDR (Bonn) werden eröffnet. Günter Gaus, ehemaliger Chefredakteur des Spiegels und Staatssekretär im Bundeskanzleramt, wird der erste Repräsentant der Bundesrepublik in der DDR.

Der Nationale Verteidigungsrat bestätigt den „Schusswaffeneinsatz gegen Grenzverletzer“.

Bundeskanzler Willy Brandt tritt im Verlauf der Agentenaffäre um den DDR-Spion Günter Guillaume überraschend zurück. Sein Nachfolger als Bundeskanzler wird Helmut Schmidt.

Juni

Während der Fußballweltmeisterschaft in der Bundesrepublik kommt es in Hamburg zum ersten Aufeinandertreffen der beiden deutschen Mannschaften; die Mannschaft der DDR gewinnt durch ein Tor von Jürgen Sparwasser mit 1:0.

Juli

Türkische Truppen landen auf Zypern, nachdem griechisch-zyprische Nationalisten gegen den Präsidenten Makarios putschten, um den Anschluss an Griechenland durchzusetzen.

August

US-Präsident Richard M. Nixon tritt wegen der Watergate-Affäre zurück.

Die inhaftierten RAF-Terroristen beginnen ihren dritten Hungerstreik gegen die „Isolationshaft“. Am 9. November stirbt Holger Meins. Daraufhin wird am 10. November der Präsident des Berliner Kammergerichts von Terroristen an der Tür seines Hauses erschossen.

September

Die DDR und USA nehmen diplomatische Beziehungen auf.

Oktober

Zu den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der DDR reist aus der UdSSR eine Delegation unter dem Vorsitz von Leonid Breshnew an.

Änderung der Verfassung der DDR: der Begriff „deutsche Nation“ wird getilgt.

Die Urlaubstage in der DDR werden von 15 auf 18 erhöht, für Schichtarbeiter auf 21 Tage.

Die Mindestumtauschsätze für private Besucher aus nichtsozialistischen Staaten und West-Berlin werden gesenkt.

Bundeskanzler Helmut Schmidt und Außenminister Hans-Dietrich Genscher besuchen die Sowjetunion. Es werden regelmäßige Konsultationen und weitere Möglichkeiten des Handels besprochen.

November

In Bonn wird das deutsch-polnisches Abkommen über wirtschaftliche, industrielle und technologische Zusammenarbeit unterzeichnet.

Unterzeichnung des deutsch-ungarischen Abkommens über wirtschaftliche, industrielle und technologische Zusammenarbeit.

Die katholischen Bischöfe der DDR wenden sich in einem Hirtenbrief gegen das staatliche Erziehungsmonopol.

Die Presseagenturen ADN (DDR) und dpa (Bundesrepublik) beschließen einen Vertrag über den Austausch von Nachrichten.

Präsident Gerald Ford trifft mit Leonid Breschnew in Wladiwostok zur Unterzeichnung der SALT-Vereinbarungen zur nuklearen Rüstungsbegrenzung zusammen.

Ulrike Meinhof wird wegen Mordversuchs bei der Andreas-Baader-Befreiung 1970 zu acht Jahren, Horst Mahler zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Dezember

Die Staats- und Regierungschefs der EG vereinbaren in Paris regelmäßige Zusammenkünfte, gemeinsam mit den Außenministern: Der Europäische Rat entsteht.

Vertrag über die Verbringung von Abfallstoffen aus West-Berlin in die DDR.

Das Abkommen über die Fortführung des „Swing“, des zinslosen Überziehungskredits, zwischen der DDR und der Bundesrepublik, wird für die Jahre 1976 bis 1981 unterzeichnet.


auf Twitter teilen auf Facebook teilen Kommentieren Drucken Artikel versenden